Ausgabe Nr.
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J M upload 27.09.2018, Viva Edition 144 | Print article

Aloe Info Center Teil 1: Auf der Ökofinca

Was tun, wenn einem chronische Schmerzen plagen, den Schlaf rauben und keine Tabletten wirklich helfen? Meine Arbeit, die mit viel „Tipi Tapi Tätigkeit“ an der Tastatur verbunden ist, hat leider diese körperliche Auswirkung. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, das es gut für den Organismus ist, jeden Tag Medikamente einzunehmen.

Durch einen Zufall entdeckte ich vor drei Jahren ein sensationelles Produkt: Aloe Schmerzgel mit Teufelskralle. Lag die Lösung tatsächlich in einem Naturprodukt? Die betroffene Region einreiben und ein wohliges Wärmegefühl vertreibt den Schmerz? Ja. In meiner Begeisterung habe ich es meinen Freunden, die ebenfalls allerlei Wehwehchen plagten, geschenkt und sie teilten meine Erfahrung. Das ist insofern interessant, als sie meine Erfahrungen teilten und ich daher mit guten Gewissen darüber schreiben werden.

Entwickelt wurde es vom Aloe Vera Canarias, in Persona Willi Peer und Christel Kummer, die ich Ihnen in meinem Unternehmerportrait 2016 vorstellen durfte.1) Sie begannen 2003 hochwertige Aloe Vera Produkte zu entwickeln und in Zusammenarbeit mit Dermatologen und Laboren zu verbessern und ihr Sortiment auszubauen. Mit ihrer qualitativ hochwertigen Ware haben sie sich einen guten Ruf erarbeitet und bleiben ihrem Anspruch treu. Um das zu gewährleisten, wird nichts dem Zufall überlassen und zwar von A bis Z.

Wir verwenden ausschließlich Aloe Vera aus 100 % Ökoanbau (Willi Peerm Aloe Info Center)

Im Falle meines ‚heiligen Aloe Vera Teufelskralle Schmerzgels‘ ergänzen sich die Wirkstoffe zweier Naturprodukte auf geniale Weise, die mit weiteren natürlichen Inhaltsstoffen, wie z. B. Arnika, Menthol oder Kampfer. Sie verwenden schon jeher die beste BIO Aloe Vera Qualität und in ihren Produkten ist Natur pur von den Kanarischen Inseln und nicht aus Gewächshäusern. Mit ihren langjährigen und zuverlässigen Partnern und Zulieferern hält das Aloe Info Center engen Kontakt. Regelmäßig sehen sie sich vor Ort die Aloe Plantagen, die Fabrik etc. an und so nutzten wir Gelegenheit mit ihnen zu fahren. Lange haben wir darüber geredet und endlich war es vor zwei Wochen soweit.

Es ist nicht immer Aloe drin, wenn Aloe d’rauf steht! Diese Erkenntnis hatte ich vor einiger Zeit, als ich eine überaus interessante Dokumentation zu diesem Thema sah. Immer mehr Unternehmen überschwemmen den Markt. Man sieht nun überall Produkte mit dem markanten grünen Blatt der Aloe Pflanze, die zu einem Markenzeichen geworden ist. Sogar Geschirrspülmittel und Kopfkissen preisen wundersame Wirkungen an. Hier gleich ein Aufruf als intelligenter und mündiger Konsument. Achten Sie auf die Inhaltsstoffe auf der Verpackung. Wenn in der Aufzählung der Inhaltsstoffe Aloe ganz am Ende angeführt ist (unter ‚ferner liefen‘) dann ist entsprechen wenig davon im Produkt, mitunter nur in Spuren. Wie soll dann die Pflanze ihre Wirkung entfalten? Darauf gehe ich in meinem zweiten Teil näher ein, denn wir besuchten auch das Labor bei Santa Cruz de Tenerife und erfuhren einige interessante Details, die den Rahmen sprengten. Jetzt berichten wir im ersten Teil über unseren Besuch der Bio Aloe Vera Finca in Güimar auf Teneriffa.

Auf Spurensuche auf der Aloe Vera Ökofinca

Willi kümmerte sich um alles und die erste Überraschung war, dass wir mit der Fähre Fred Olsen Express zur Nachbarinsel übersetzten, die in Puerto de Agaete ablegte. Vorweg: Bequemer und schöner geht nicht. Schnell ist man mit Einweisung des überaus effizienten und freundlichen Personals an Bord, nachdem man die Tickets und Pässe vorgezeigt hat. Man parkt das Auto und begibt sich nach oben, wo äußerst bequeme Sitzplätze die etwa einstündige Überfahrt wie im Flug verstreichen lassen.

Fed Olsen Express: Besser geht nicht

Heutzutage macht das Fliegen einfach keinen Spaß mehr. Die Menschen sind gestresst und die Belegschaft häufig auch noch unhöflich. Elend langes anstellen zum Boarding, für den Sicherheitscheck und dann nochmals, um auf seinem Sitz im Flugzeug platz nehmen zu können. Wobei das Wort Platz in Anbetracht der immer engeren Sitzplatzreihen absurd erscheint.

Auf der Fähre können Sie sich frei bewegen, das Meer und die Küsten aus dem Fenster beobachten, lesen oder sich von der überaus freundlichen Crew ihr Frühstück servieren lassen. Letzteres, wenn sie den Aufpreis auf „Oro“ (Gold) buchen, denn dieser ermöglicht den Zutritt zur Lounge und bietet zudem ein Prioritätsboarding und -ausschiffung (ergo: First in - first out). Zudem haben sie ihr komplettes Gepäck dabei und sind auch noch mobil. Besser geht es kaum!

Aloe Finca - 100% Ökologischer Anbau

In Santa Cruz de Teneriffa angekommen machen wir uns auf den Weg in die Berge und fahren etwa eine Stunde, bis wir am Ziel angekommen sind. José García ist der verantwortliche Produktionsleiter, der für die Qualität der Pflanzen zuständig ist und den Anbau überwacht.

Auf dieser Finca wird, wie in vielen anderen landwirtschaftlichen Bereichen, bedingt durch die geologischen Bodengegebenheiten die Aloe auf Terrassen bewirtschaftet. Die etwa 3.700 Aloe Pflanzen reihen sich endlos aneinander und bieten mit dem glitzernden Meer und der Küstenabschnitt am Horizont ein geradezu malerisches Motiv. Der Experte erklärt uns, dass ökologischer Anbau bedeutet, dass keinerlei chemische Mittel zum Einsatz kommt (weder Dünger, noch Pflanzenschutz). Die Aufsichtsbehörde und das Gesundheitsamt überprüft das regelmäßig und nur dann erhält ein Betrieb, wie im Falle der Finca, das CRAE Zertifikat 1928F.

Eigentümer dieser Finca ist Señor Toni, für den José García den Anbau überwacht und kontrolliert. Sonne alleine reicht nicht aus, wenngleich die Pflanzen mit der vulkanischen Erde, den Passatwinden etc. ideale Voraussetzungen vorfindet. Das einzigartige Mikroklima sorgt für Aloe Vera Pflanzen, die aufgrund ihrer Intensität und Menge der Wirkstoffe zu den besten der Welt zählen.

Der Landwirtschaftsexperte erklärt: „Das größte Problem auf dem Archipel ist das Wasser. Wenngleich Aloe als Wüstenpflanze mit sehr wenig auskommen könnte, beeinflusst das Wasser die Qualität. Die Blätter entwickeln sich nicht richtig und sie bleiben schlaff und dünn. Eine gut entwickelte Pflanze hat pralle Blätter, denn das Wertvolle befindet sich im Inneren: Das feucht glänzende, schleimige Gelee. Die volle Entwicklung der wertvollen Substanzen ist erst ab drei Jahren erreicht, weshalb wir nie davor ernten. Die Pflanzen benötigen viel Arbeit und Aufmerksamkeit. Regelmäßig müssen die Seitentriebe entfernt werden. Bei der Ernte werden die prachtvoll entwickelten großen Blätter mit einem Messer ein- bzw. abgeschnitten. Man darf aber nicht zu viele wegschneiden, denn das würde das Wachstum der Pflanze negativ beeinträchtigen.“

Viele Verarbeitsungsschritte - Handarbeit!

José García demonstriert es uns (siehe Fotos). Der komplette Anbau, die Ernte und die Weiterverarbeitung von Aloe Vera ist mit viel Handarbeit verbunden, da die Entwicklung von technischen Geräten für die automatisierte Produktion noch in den Kinderschuhen steckt.

Die erntereifen Pflanzen werden von den erntereifen Blättern befreit und diese müssen sofort verarbeitet werden, damit die wertvollen Wirkstoffe nicht verloren gehen. Mehrere Waschgänge befreien von Schmutz und Staub, das ist wichtig, genauso wie die Desinfektion. Jedes Blatt wird einzeln geprüft und danach werden die Enden entfernt und man lässt das leicht giftige Aloin (gelbe Schicht unter der Blatthaut) ca. 1 - 2 Stunden austropfen.

Danach werden die Seitenstreifen weggeschnitten und so wird das Innere freigelegt (die „pulpa“). Dieses glitschige, fast durchsichtige wabbelige Masse ist das Herzstück der Aloe Vera Wirkstoffe (Aminosäuren, Zuckerstoffe, Vitamine, Saponine etc.). Wissenschaftliche Analysen, die im Labor auf Teneriffa durchgeführt und in Deutschland bestätigt wurden haben gezeigt, dass die Konzentration von Aloverasa, einem der Hauptwirkstoffe von Aloe Vera, eine der höchsten der Welt ist.

Für jeden Liter reinem Aloe benötigt man 2,7 Kilogramm frische Blätter.

Obwohl die Marketingindustrie das kräftige Grün für Aloe Vera zum Markenzeichen gemacht hat, ist es eigentlich fast farblos, maximal blass gelb. So sieht naturrein aus. Grün sind nur die Blätter. Der naturreine Geruch ist weniger prickelnd, denn es ist eine Mischung aus Knoblauch und Schweiss. Aus diesem Grund wird in der Produktion andere wohlriechende Kräuter, wie z. B. Kamille oder Ringelblume, beigemischt.

Zurück zur Pulpa: Diese wird anschließend, ähnlich wie bei der Weinproduktion, gefiltert und gepresst. Nun erhält man den Extrakt zu kommen. Der Bioabfall, der sich durch die abgeschnittenen Blätter ergibt, wird zumeist zurück auf die Felder als natürlicher Dünger gebracht.

Der Produktionsprozess geht nun in die Weiterverarbeitung und hier trennen sich Spreu von Weizen. Aloe muss in seiner reinen Form verwendet werden, um seine volle Wirkung zu entfalten.

Wir berichten in unserem nächsten Teil, wie sie Qualitäten beurteilen können und was qualitativ hochwertige Produkte ausmacht.

Viva Restauranttipp:

Mesón El Monasterio

So, nach diesem anstrengenden Tag in den Bergen raucht der Kopf und Hunger macht sich breit. Willi und Christel sind wahrhafte Teneriffa Kenner und haben uns ein historisches Schmuckstück gezeigt, in dem man ausgesprochen gut essen kann, ohne gleich ein Vermögen ausgeben zu müssen. Diesen Tipp möchten wir gerne mit Ihnen teilen: Méson Monastero.