Ausgabe Nr.
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J M upload 02.01.2021, Viva Edition 171 | Print article

Puente de Piedra: Ein Blick in die Geschichte der Steinbrücke von Guiniguada

Anno dazumal … flossen Flüsse auf Gran Canaria und einer davon ist der Barranco de Guiniguada, der die historischen Stadtteile Vegueta und Triana voneinander trennte. Heute zeugen davon nur noch einige schöne Brücken, die das einstige Bachbett überspannten. Die Puente de Piedra, auch Verdugo Brücke genannt, hatte eine wichtige Brückenfunktion, zumal sich auf beiden Seiten wichtige neuralgische Zonen und Gebäude befanden, wie z. B. die Kathedrale Santa Ana oder auf der anderen Seite der Zugang zum Hafen, die Marktstraße (wo sich heute die c/Triana befindet) sowie das Dominikanerkloster San Francisco.

Die erste aus Holz bestehende Überführung wurde bei einem Hochwasser im Jahr 1579 weggerissen. Noch im selben Jahr befahl der damalige Gouverneur Martín de Benavides diese durch eine Brücke aus Stein zu ersetzen. Die Naturgewalt des Wassers einer weiteren Überschwemmung im Jahr 1615 sorgte abermals dafür, dass sie unbenutzbar wurde und das unsäglich bedauernswerte Ereignis wiederholte sich, nach abermaligem Aufbau, im Jahr 1713 und 1766.

Nach 18 Monaten Bauzeit entstand das heutige, viel stabilere, Schmuckstück anlässlich der Ernennung der Stadt zum Sitz des Bischofs. Die vier Marmorskulpturen repräsentieren die vier Jahreszeiten und stammen vom Bildhauer Pehichet aus Genua. Allerdings ist nicht aller Komponenten original, das Gerüst und die Kunstwerke, denn Anfang des 20. Jhdts. wurde auf Geheiß der Inselregierung unter der Leitung von Don Simán Benítez das Fundament und die Brücke vollständig durch Stein ersetzt.

Nachdem ein Hochwasser, ja überhaupt Wasser, im Barranco de Guiniguada mehr als unwahrscheinlich sind, stehen die Chancen gut, dass uns die Brücke noch lange erfreuen wird.     jm