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J M upload 07.03.2020, | Print article

Coronavirus: Zahl auf 16 auf den Kanaren gestiegen

Viva Canarias Online | update 09.03.2020 | 12:50 GMT

Infizierte weltweit

Anzahl Total: 111.468
Geheilt: 62.671
Tote: 3.883

Den Live-Ticker der Infizierten auf Länderebene finden Sie unter folgenden Links. Dem Situation Dashboard der Weltgesundheitsorganisation

https://www.worldometers.info/coronavirus/

Situation auf den Kanarischen Inseln

Stand: 09.03.2020  | Derzeit sind offiziell 16 Personen positiv auf den neuen Coronavirus getestet

11 Teneriffa*
4 Gran Canaria (1 in kritischem Status, wurde ins Krankenhaus Materno überstellt, 3 befinden sich in Quarantäne)
1 Fuerteventura

*Die 642 in Quarantäne befindlichen Touristen im Hotel H10 auf Teneriffa durften, nachdem sich keine weiteren Fälle in der Zwischenzeit gezeigt haben, nun wieder nach Hause.

Hotline: 112

Diese Notrufnummer organisiert einen Krankenbesuch vor Ort und führen die Tests durch.
Achtung: Personen, die aufgrund ihrer Symptome oder bzw. ihren Kontakten zu Risikozonen oder bereits infizierten Personen vermuten sich mit dem Virus angesteckt zu haben, sollen keinesfalls selbstständig in die Gesundheitszentren gehen, um die Ansteckung von anderen zu vermeiden. (Husten, Halsschmerzen, Fieber und Atemnot).

Infohotline: 900 112 061

Globale Situation COVID-19 - kurz gefasst

Coronavirus der WHO

Das Coronavirus zählt zu einer großen Gruppe an Viren. Diese tragen in ihrem Kern das genetische Material und sind ummantelt mit Proteinzacken und ihm dadurch die Optik einer Krone verleiht. Daher leitet sich der Name „Corona“ ab.
Es gibt verschiedene Typen an Coronaviren, die sich auf den Magen-Darm oder auf die Atemwege schlagen, zu letzterem zählt das neue Coronavirus COVID-19.

Typen des Coronavirus

• SARS-COV (brach 2003 in China aus)
• MERS-COV (brach 2012 aus, ausgehend von Kamelen lt. WHO und wurde erstmals in Saudi Arabien identifiziert)
• COVID-19 (brach in Wuhan in China aus und wurde in einer Gruppe an Leuten an einem Markt aus, offizieller Ausbruch wurde am 31.12.2019 gemeldet)

Woher kam das Virus?

Es ist bekannt, dass diese Viren in einer Gruppe von Tieren vorkommen. Manchmal können Viren von Tieren zum Menschen überspringen (ein sog. spill over), was bei den Coronaviren der Fall ist. Dafür kann es mehrere Gründe geben, wie z. B. Mutationen der Viren oder ein intensiver Kontakt mit Tieren.

- MERS-COV sprang von Kamelen auf den Menschen über, SARS-COV von Zibetkatzen und beim neuen Coronavirus COVID-19 ist der Ursprung noch nicht eindeutig geklärt.

Wie erfolgt die Übertragung?

Die exakte Dynamik der Übertragung muss noch festgestellt werden. Einiges scheint sich inzwischen klar. Generell wird diese Erkrankung der Atemwege über Tröpfchen übertragen, wenn z. B. eine infizierte Person hustet und nießt oder über ein Objekt, das mit einem Virus kontaminiert ist.

Am gefährdetsten sind Menschen mit engen Kontakt mit Tieren, wie beispielsweise Marktarbeiter, und Pflegepersonal, das sich um die Kranken kümmert sowie Familienmitglieder.

Häufigsten Symptome Coronavirus COVID-19

Gegenwärtig können die Symptome von mild bis schwer ausfallen. Gefährlich ist die Krankheit vor allem für ältere Menschen (vergleichsweise hohe Sterblichkeitsrate, siehe unten) sowie für Menschen mit Vorerkrankungen oder Atemwegsbeschwerden (z. B. Asthma). Die Symptome reichen von Fieber oder Atemwegsbeschwerden (Husten, Atemnot) und in schweren Fällen kann es zu einer Lungenentzündung oder Nierenversagen führen bzw. bis zum Tod.

Wie kann das Virus identifizier werden?

Die Krankheit kann mit einem sog. PCR-Test (Polimeraze Chain Reaction) nachgewiesen werden, der genetische Fingerabdruck.

Sterblichkeitserate

Die WHO schätzt die Sterblichkeitsrate weltweit bei 3,4 Prozent. Allerdings variieren diese (Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen, Staat) - siehe Überischt links (Quelle: WHO und Wordometer).

Warum sind 95 % aller europäischen Todesfälle in Italien?

Einerseits, weil es dort die meisten Infizierten gibt und Italien eines der ersten Länder Europas war, wo das Coronavirus aufgetaucht ist. Zweitens ist das Durchschnittsalter der Bevölkerung vergleichsweise hoch. Morgen (7.3.3030) wird diesbezüglich eine Krisensitzung in der EU stattfinden, um die Situation hinsichtlich Italien zu bewerten und zu evaluieren ob und wie die EU Italien behilflich sein kann.

Wie kann man sich vor einer Ansteckung schützen?

Grundsätzlich ist die Eigenverantwortung gefragt. Wer selbst krank ist (ungeachtet welcher Krankheit), sollte sich nicht in größere Menschenansammlungen begeben und daheim bleiben.

- Menschen, die möglicherweise mit infizierten Personen Kontakt hatten, sich in Risikozonen aufgehalten haben oder vermuten, sie könnten sich mit COVID-19 angesteckt haben, sollten sich nicht selbst in Gesundheitszentren begeben sondern die dafür eingerichteten Notruf- und Servicenummern telefonisch kontaktieren. Er sich nicht gut fühlt und die angeführten Symptome aufweist sollte sich frühzeitig an diese Telefonnummern wenden und die Kontakt- und Reiseinformationen bereit halten.

-  Nießetikette einhalten (nicht in die Hand, sondern in die Ellbogenbeuge husten bzw. in ein (Einweg)taschentuch nießen)
-  Handhygiene (häufiges gründliches Händewaschen mit Seife und Wasser) oder alkoholhältige Mittel
-  Nicht unnötig Hände reichen zur Begrüßung oder Küsschen
-  Nicht unnötig jede Türklinge oder Handlauf berühren
-  keine rohen tierische Produkte verzehren
-  Vermeiden Sie größere Menschenansammlungen
-  Halten Sie Abstand sofern möglich
-  Desinfektion, Hygiene (Kleidung täglich wechseln) etc.

Panikmache

Eine Vielzahl an Faktoren ist für die weltweite Panik rund um das Coronavirus verantwortlich. Selbst, wenn die WHO (Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen) noch keine Pandemie offiziell ausgerufen hat, erscheint dies nur noch eine Frage der Zeit zu sein, falls es nicht gelingt Infizierte schnellst möglich auszumachen und zu isolieren.

Das Bekanntwerden des Virus und der rigorosen Maßnahmen der chinesischen Behörden, wie z. B. der Quarantäne von Millionenstädte, die zu Geisterstädten avancierten, hat die Ängste gegenüber diesem neuartigen Virus weltweit geschürt. Ein gefundenes Fressen für die Headlines der Presse rund um den Globus.

Corona COVID-19 ist keine Grippe

Allerdings darf man das neue Coronavirus COVID-19 auch nicht als "normale" Grippe abtun. Die hohe Sterbequote bei Grippe-Erkrankten liegt u. a. bei der niedrigen Grippedurchimpfungsrate und im Unterschätzen der Krankheit durch die Betroffenen. Während man sich gegen eine Grippe impfen lassen kann, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein Impfstoff und keine Behandlung gegen den neuen Coronavirus bekannt. Derzeit sind jedoch 20 Impfstoff in Arbeit und Testphase. Global verfügbar rechnet man lt. WHO werden diese erst in einem Jahr sein.

GGfs. werden Patienten mit (schweren) Symptomen mit Antibiotika behandelt, um Nebenerkrankungen zu unterdrücken. Anders als bei der Grippe zählen Kinder und Schwangere nicht zu den Risikogruppen. Bei Kindern äußert sich der Krankheitsverlauf, falls sie sich überhaupt anstecken, äußerst mild bis hin zu keinen Symptomen.

https://www.worldometers.info/coronavirus/

(Stand: 9.3.2020, worldometers)

 siehe auch - Erster Coronafall auf Gran Canaria | 06.03.2020