Ausgabe Nr.
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J M upload 04.07.2018, Viva Edition 49 | Print article

Guave: Von den amerikanischen Tropen auf die Kanaren

Die Guave zählt zu den antiken Obstgehölzen und kam ursprünglich in den tropischen Gebieten Amerikas vor. Allerdings kam die Frucht noch vor dem 19. Jahrhundert auf die Kanaren. Die „Guayabo“, wie sie hier heißt, wird zwar nicht in großen Plantagen angebaut, ist aber vereinzelt in vielen Fincas zu finden. Sie duftet intensiv und schmeckt süß-säuerlich, wie eine Mischung aus Quitte, Feige und Birne. 

Ihr Vitamin C-Gehalt liegt fünf Mal über jenem der Orangen. Aber sie ist auch reich an Kalzium und anderen Inhaltsstoffen (siehe Tabelle unten).

Merkmale

Die „Guavas“ (lat. Psidium guajava) zählen zu den Beerenfrüchten und wachsen auf immergrünen Sträuchern bzw. auf einem Baum, der bis zu sechs Meter Höhe erreichen kann. Schon nach zwei bis vier Jahren tragen sie Früchte.

Die Pflanzen sind im Frühjahr mit duftenden weißen Blüten übersät. Die Frucht hat eine gelblich bis grüne wachsartige Schale und eine ovale Form. Sie kann eine Länge von bis zu zehn Zentimetern erreichen. Das Fruchtfleisch ist rötlich und sehr saftig. Die kleinen Kerne können entweder mit verzehrt werden (man sollte sie aber nicht kauen) oder man entfernt sie, je nach eigenen Vorlieben. Dann löffelt man die Guave wie eine Kiwi.

VERWENDUNG

Guavas eignen sich hervorragend zu pikanten Gerichten. Beim Kochen verfärbt sich das Fruchtfleisch lachsrosa. Aber auch für Konfitüren oder als Früchte in der Dose werden sie angeboten, ebenso wie als Sirup oder herzhafte Chutneys. Eigentlich kann man alle Quitte-Gerichte auch auf die Guave ummünzen.

In vielen Kulturen ist die echte Guave auch als Heilpflanze bedeutsam, wie z. B. in Hawaii, der Karibik oder Mittel- und Südamerika. Dort werden die Blätter beispielsweise bei Zahnschmerzen verwendet. 

In Westafrika wird aus dem Saft ein „Schädlingsbekämpfungsmittel“ gegen Würmer hergestellt. Und in der traditionellen chinesischen Medizin wird aus den Blättern eine  narkotische Droge gewonnen.

Die antioxidative, hepatoprotektive (leberschützende), antiallergene und antibiotische Wirkung konnte in mehreren pharmakologischen Studien nachgewiesen werden.

AUFBEWAHRUNG

Die Guaven reifen bei Zimmertemperatur schnell nach und sind sehr druckempfindlich. Daher sollte man sie schnell verzehren (2 bis 3 Tage) und nicht übereinander stapeln.

Im Kühlschrank sind sie zwei bis drei Wochen haltbar.  

NÄHRWERTE

Nährwerte pro 100 g. 

  • Kalorien 68 kcal
  • Brennwert 285 kJ
  • Eiweiß 2,6 g
  • Fett 0,9 g
  • Kohlenhydrate 14,3 g
  • Ballaststoffe 5,4 g
  • Broteinheiten 1,2
  • Wassergehalt 80 g