Ausgabe Nr.
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J M upload 02.09.2018, Viva Edition 38 | Print article

Standhaftes Abenteuer auf Rädern mit Segway

Spätestens seit Kevin James in der US-Komödie „Der Kaufhaus Cop“ mit seinem Segway im Kampf gegen böse Gangster durch die Kaufhausgänge flitzte, sorgten diese „Stehmobile“ für Furore. Inzwischen sieht man diese Fortbewegungsmittel nicht nur in hiesigen Einkaufszentren wie z. B. im El Mirador, sondern sogar auf den Straßen. Immer mehr Anbieter bieten in den Urlauberzentren geführte Segway-Touren an. So auch der Mannheimer Stefan, der erst seit wenigen Monaten mit seiner Firma EcoTours genau mit diesen spritzigen Segways in Playa del Inglés den Geschmack der Touristen trifft. Wir waren für Sie mit Stefan und seinem Partner mit dem Italo-Temperament Vito auf Tour „Vuelta Maspalomas“. Einschalten, aufsteigen und los geht's - fast.

Der Segway Personal Transporter ist ein elektrisch angetriebenes Einpersonen-Transportmittel, auf dem man sich fortbewegt. Zwei Räder auf einer Achse bedürfen ein gewisses Maß an Balance-Gefühl. Bevor wir auf die Straße dürfen, versieht man uns mit Schutzhelmen und es folgt eine Einschulung. Die Geräte funktionieren mit einer Batterie und müssen vor der Fahrt eingeschaltet werden. Dafür erhält jeder Fahrer seine eigene Steuerung, die man sich wie ein VIP-Band um den Hals hängt. Die Bedienung ist im Prinzip sehr einfach (trotzdem sind sowohl die Fotografin Andrea als auch ich mehr als nervös). Immerhin sollen diese Dinger bis zu 20 km/h schnell fahren und man möchte eine gute Figur machen. Doch zwischen Theorie und Praxis liegen kleine Welten.

Start im Schildkrötenmodus

Wie bei jeder Tour beginnt Stefan auch unsere im sogenannten „Turtle-Mode“, der langsamsten Einstellung, wie wir erfahren. Nach dem Einschalten stellt man sich mit einem Bein auf das Trittbrett und hält die Lenkstange senkrecht fest und steigt gleich darauf mit dem zweiten Bein drauf. Bewegt man nun die Lenkvorrichtung nach vorne, dann fährt das Gerät los bzw. beschleunigt. Es ist ein ungewöhnliches Gefühl, sich stehend fortzubewegen. Zieht man die Stange zum Körper hin, dann bremst es bzw. fährt langsamer. Segway erkennt also automatisch wo sich der Schwerpunkt der Fahrer befindet und reagiert entsprechend prompt. Die ausgereifte Technik kostet immerhin so einiges. Bis zu 9.000 Euro musste Stefan in die aus Deutschland stammenden TÜV-geprüften Fahrkörper investieren. 

Die Lenkung spricht unmittelbar an.  Indem man die Lenkstange nach links zieht, geht es in diese Richtung bzw. selbiges, wenn man nach rechts zieht. Auf einem kleinen Platz ums Eck der „Eco Tours“ Station in Playa del Inglés machen wir unsere Proberunden und kurven herum, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Der Radius, den die Geräte schaffen, ist extrem klein und man könnte (theoretisch) Pirouetten drehen. Schon recht bald fühlen wir uns sicher und wollen endlich los.

Auf Tour durch Maspalomas

Bergauf und bergab erforderten meinen ganzen Mut, so dass meine Hände schon schweißnass waren vor Aufregung. Frau ist schließlich kein Teenager mehr. Also drehen wir noch einige Übungsrunden auf diesem Platz und immer wieder rauf und runter, bis wir uns so richtig wohl und sicher fühlen. Immer an unserer Seite sind die Instruktoren Stefan und Vito.

Stefan führt die Gruppe an und wir fahren im Gänsemarsch hinter ihm her. Wie schon erwähnt, fährt man mit den Segways eigentlich auf der Straße. Die Autofahrer halten Abstand und nehmen auf uns Rücksicht. Die Menschen, die wir passieren, werfen uns neugierige Blicke zu. Viele lächeln und bestaunen diese hier noch ziemlich ungewöhnlichen Fahrzeuge. 

Der wunderschöne Blick auf die Dünen von Maspalomas flankiert unsere erste kleine Hürde den Hügel runter in Richtung Faro 2. Ab hier dürfen wir den Speed-Mode aktivieren und fühlen uns längst fit dazu. Immer sicherer und so auch immer schneller cruisen wir auf unseren hippen Segways. Es macht riesig Spaß und hier befahren wir Parkplätze, Radwege und die Promenade vorbei am einzigartigen Charco in Richtung des Leuchtturms, dem Wahrzeichen von Maspalomas am Boulevard de Faro.

Hier in Meloneras ist Pause angesagt und das bei Chillout-Musik mit dem besten Eis in Town. Dieses ist auch im regulären Package beinhaltet. Danach geht es wieder zurück in Richtung Playa del Inglés, nur viel schneller und waghalsiger. Wir Neulinge wundern uns, wieso wir am Anfang unserer Tour so nervös waren. Es ist wirklich leicht zu fahren und eine nette Abwechslung vom Alltagstrott – im Urlaub ein Muss zum Ausprobieren. GUTSCHEIN: 10 Euro. Die „Vuelta Maspalomas“-Tour zum Vorzugspreis für Viva-Leser von 54 Euro anstelle von 64 Euro, einzulösen gegen Vorlage des Magazins (für max. 2 Personen).

Anm.: Dieser Anbieter ist in der Zwischenzeit wieder zurück nach Deutschland gegangen. Es gibt inzwischen andere Dienstleister in jeder größeren Touristenzone (Maspalomas, Las Palmas - siehe Bericht)