Ausgabe Nr.
Ausgabe Nr.
J M upload 02.01.2021, Viva Edition 171 | Print article

Christian Honerkamp - Kunst & Kalender, ein Porträt

Lanzarote ist ein inspirierendes Terrain für Künstler, welchse der legendäre César Manrique durch sein Wirken so nachhaltig hinterlassen hat. Aber auch internationale Kunstschaffende ließen sich auf dieser Vulkaninsel, die mit ihren einzigartigen Landschaften beeindruckt, nieder. Einer davon ist der renommierte Deutsche Christian Honerkamp aus Münster/Westfalen. Der 1961 Geborene studierte an der Fachhochschule Mode und nach seinem Diplom arbeitete er von 1987 bis 1989 als Konstümbildner für verschiedene Film- und Fernsehproduktionen sowie für das Theater. Die vier darauf folgenden Jahre war er Stylist im Bereich Foto- und Filmwerbung im In- und Ausland, sowie Modegrafiker und Kostümbildner. Seit 1993 ist er auf Lanzarote und in Köln als freier Künstler tätig.

Urlauben im künstlerischen Umfeld von Christian Honerkamp

Abseits vom Trubel liegt sein Domizil unweit des Nationalparks Timanfaya sowie der einzigartigen Weingegend von La Geria. Es bietet für Ruhesuchende und kunstaffine Individualisten ebendort die perfekte Erholungsoase, denn der Künstler bietet Ferienappartements an.

Im nachfolgenden Bericht von Dr. Burkhard Bensmann setzt dieser sich mit Honerkamps neuestem Werk „Kalender 2021“ auseinander.       jm

Ein inspirierender Kalender 2021

Christian Honerkamp liefert mit seinem neuen Zyklus einen erfrischenden und optimistischen Bildreigen. Als Künstler, der schon seit 27 Jahren fest auf Lanzarote verankert ist und im Örtchen Tinguatón seine eigene Galerie betreibt, kennen wir sein Werk vor allem als Reflexion der Vulkaninsel. Er thematisiert die Energie der Insel. Wir sehen Magma und Meer. In seinem Kalender für 2021 versammelt Honerkamp nun 12 Tuschearbeiten, die auf den ersten Blick ganz anders auf uns wirken. Sie entstanden im Sommer 2020 bei einem mehrwöchigen Aufenthalt in seiner deutschen Heimat, im westfälischen Münster. Für den Betrachter entsteht ein Wechselspiel: mal meint man konkrete Formen, wie Augen oder Münder zu erkennen, mal ist es ein abstraktes Spiel mit leuchtenden Grundfarben, die Raum lassen für eigene Assoziationen.

Auf Nachfrage gibt der Künstler die Inspiration preis, erläutert den Anstoß: Es waren die Farben der Kostüme, wie sie anläßlich des jährlichen Fests zu Ehren der Señora de Las Dolores im benachbarten Dorf Mancha Blanca gezeigt wurden. Für ihn steht nicht die „schmerzhafte Madonna“ im Zentrum, sondern die hellen Farben einer hoffnungsfrohen Stimmung.

Der auf Lanzarote lebende Honerkamp wandert zwischen den Landschaften, wechselt die Perspektiven, nimmt die Eindrücke mit in seine Heimat und verschmelzt sie mit den Impressionen des sommerlichen Flusslaufs der Werse am Stadtrand von Münster. Man meint den blauen Eisvogel zu erkennen, das Orange des Sonnenuntergangs. Wir können uns einlassen, haben Raum für unsere eigene Deutung, nehmen die Tuschearbeiten als Anregungen für unsere eigene Imagination.

Gleichwohl passen auch diese Bilder, die eben nicht auf der Vulkaninsel entstanden sind, in das abwechslungsreiche Werk des Künstlers. Ihre Reflexion spiegelt sich übrigens jedes Jahr in einem Kalender wider. Zwölf Bilder verschmelzen zu dem Kalender 2021 und stimmen uns auf das Neue Jahr ein. Sie bieten uns jeden Monat die Chance, heitere Farben und Formen in der Kunst zu entdecken sowie in unserem Alltag, indem wir die Augen offen halten und nach erbaulichen Zeichen suchen. In dieser Zeit, in der das Coronavirus offenbar vor allem Herz und Hirn zu befallen droht, setzt Christian Honerkamp einen optimistischen Kontrapunkt.

Dr. Burkhard Bensmann

Tinguatón

Anm. d. Red.: Der Kalender 2021 von Christian Honerkamp kostet 25 Euro und kann im Atelier erworben werden.

Geöffnet: Sonntags, 14 bis 18 Uhr. Mehr Infos, siehe QR-Code.