Seit über dreißig Jahren startet im November in Las Palmas de Gran Canaria eine der größten europäischen Regatten und zwar die Atlantic Rallye for Cruisers (kurz „ARC“ genannt). Bei der diesjährigen 32. Edition freuen sich die Organisatoren des World Cruising Club sowie die Stadtverwaltung der Hauptstadt über eine Rekordteilnahme. Sponsoren sind das Tourist Board Santa Lucia sowie die IGY Rodney Bay Marina.
In diesem Jahr sind es 1.600 Teilnehmer aus aller Welt, die mit insgesamt fast 300 Booten über den atlantischen Ozean mit Ziel auf die Karibikinsel Santa Lucia segeln werden. Diese Regatta reiht sich ganz oben in die Wunschliste der Hochseesegler aller Yachttypen und -größen. Familienboote, Profis, pensionierte Ehepaare, abenteuerlustige Amateure und wettbewerbsorientierte Wettkämpfer. Sie alle vereint die Leidenschaft des Segelns. Im Verbund den Atlantik zu überqueren gibt trotz aller möglichen aufkommenden Herausforderungen, nämlich auch ein gewisses Maß an Sicherheit. Jeder hat seine eigenen Gründe an der Regatta teilzunehmen, aber einen besonders emotionalen haben zwei Boote, die schon vor dreißig Jahren teilnahmen und wo nun die Kinder in die Fußstapfen der Eltern treten. Das sind Nikodem Jasinski aus Polen auf seiner Haji und das Boot von Frank Nixon, das nun vom Sohn David und seiner Enkelin über den Atlantik gesteuert wird. Etwa ein Drittel der Teilnehmer liegt schon in der Marina von Las Palmas, die bald bis zum letzten Quadratmeter von den Seglern eingenommen wird. Ein ungewöhnliches Bild wird im Sporthafen geboten, dass Fernweh bei Beobachtern aufkommen lässt.
• Der Start wird jedes Jahr von tausenden Menschen begleitet, die am Hafen den auslaufenden Schiffen nachwinken (siehe Termine im Kasten).
Regatten: Wirtschaftlich lukrativ für Las Palmas
Seit einigen Jahren gibt es zwei Routen. Die ARC-Regatta führt direkt von Las Palmas zur Karibikinsel Santa Lucía und ARC+ über die Kapverden. Diese stolze Strecke umfasst um die 2.700 Seemeilen. Der finale Höhepunkt ist die Preisverleihung am 16. Dezember 2017. Inzwischen vermarktet auch das kanarische Tourismusministerium diesen wirtschaftlich lukrativen Event, der im Jahr 2016 Las Palmas etwa drei Millionen Euro an Einnahmen durch Liegeplätze, Yacht-Service, Ausrüstung, Proviant, Restaurant- und Hotelbesucher bescherte, von den marketingrelevanten Auswirkungen ganz zu schweigen.
Eckdaten 2017
• Aus 40 Nationen stammen die Teilnehmer. Davon nehmen die Briten mit 62 Booten das größte Kontingent ein. Als zweitstärkste Nation ist Deutschland vertreten (23 Boote bzw. 11 Prozent), gefolgt von Schweden mit 14 Booten (7 Prozent) und den USA. Europa ist generell stark vertreten, aber es kommen auch Menschen aus Mauritius, Georgien, Kolumbien, Australien, Russland, Südafrika und den USA.
• Die durchschnittliche Länge der Boote beträgt etwas unter 15 Meter.
• Das kleinste Boot ist Avel Biz, das von drei französischen Teilnehmern gesegelt wird.
• Das größte Boot ist die 30 Meter lange Sparkman & Stevens Slup.
Mehrrumpfboote boomen 2017. Zwei Trimarana und 446 Katamarane gehen an den Start.
• Der Streckenrekord liegt bei George David‘s Rambler 88. Das Einrumpfboot schaffte die Strecke in 8 Tagen, 6 Stunden und 29 Minuten.
• 18 Prozent sind Teilnehmerinnen, davon 7 Skiperinnen.
• Das Durchschnittsalter liegt bei 49 Jahren.
• Der jüngste Skipper ist 16 Jahre alt und heißt Louie Neocleous. Er segelt auf der Yacht Julia für Großbritannien.
• Der älteste Teilnehmer ist der 81-jährige Manfred Kerstan, der mit seiner Albatros schon 22 Mal teilnahm (Rekord!).
• 33 Teilnehmer sind über 70 Jahre alt, aber es gibt auch 22 Kinder unter 16 Jahren. Das jüngste ist drei Jahre alt und fährt auf dem Familienboot Quiset mit. TERMINE DER ARC REGATTEN
So., 5. November
ARC+ Regatta (um die 70 Boote) von Las Palmas de Gran Canaria nach Mindelo, Sao Vicente bis zu den Kapverden. Dort bleiben sie für einige Tage, um dann am 15. November ihrerseits das Abenteuer in Richtung Santa Lucia fortzuführen.
So., 19. November
ARC Regatta mit etwa 300 Booten segeln von Las Palmas de Gran Canaria nach Santa Lucía (Dauer zwischen 18 und 21 Tagen). 12.30 Uhr: Start für Mehrrumpfboote, 12.45 Uhr: Start Regattagruppe, 13.00 Uhr: Start Gross- und Fahrtenseglergruppe.
