Ausgabe Nr.
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J M upload 29.12.2019, Viva Edition 159 | Print article

Al Aire - Terrassenmöbel mit Stil und Pfiff

Neulich führte ich ein Interview in einem schönen Domizil in der Gemeinde Mogán und saß auf der geschmackvollen Terrasse vor dem herrlichen Privatpool, umgeben von stilvoller Kunst. Als ich meinen Arm von der Sessellehne hob, brach ein kleines Stück Kunststoff von der Lehne ab und blieb an meiner Hand quasi kleben. Wie unangenehm für mich, doch der Hausherr beruhigte mich mit den Worten, dass dies ständig passiere und er aus diesem Grund ohnehin alle paar Jahre neue Terrassenmöbel kaufen müsse. 

Das ging mir nicht mehr aus dem Kopf und ich begann darüber zu grübeln. Schließlich entdeckte ich ein Möbelhaus, dass sich Qualitätseinrichtungen für den Aussenbereich verschrieben hat: Al Aire, also übersetzt „Im Freien“.

Al Aire - Das Beste vom Besten

Das Möbelhaus Al Aire wurde Ende 2015 eröffnet. Es befindet sich im Industriegebiet Arinaga und der Schriftzug auf der Fassade des Gebäudes ist nicht zu übersehen. Mich empfängt die liebenswerte Ani Maurer, die junge Gattin des Inhabers Marc Campabadal. Sie kam vor 18 Jahren als Au-pair nach Gran Canaria und lernte nicht nur die Insel lieben. Sie entschloss sich Pädagogik zu studieren. Während ihrer anschließenden Doktorarbeit trat ihr heutiger Mann Marc in ihr Leben. Ein schönes Paar, dessen Respekt und Zuneigung gegenüber dem jeweils anderen nicht zu übersehen ist. Heute unterrichtet sie an der renommierten Deutschen Schule in Las Palmas de Gran Canaria und kommt im Anschluss nach die Arbeit, wann immer es möglich ist, in das Geschäft. 

Immer anzutreffen ist auch die junge Zuleica, die als Allrounderin das Team verstärkt. „Sie ist für uns inzwischen unersetzbar“, erklärt mir Ani. Ich bin von den Schaustücken überwältigt und zwar vor allem wegen ihrer schönen und außergewöhnlichen Designs. Einzelkunstwerke. Darüber hinaus sind sie ‚mit Köpfchen‘ kreiert worden, also funktional und praktisch. Viele haben sogar eine Doppelfunktion oder ein verstecktes Highlight, wie z. B. ein Abstelltischchen, das zugleich ein Tableau ist. Ich bin schon gespannt auf interessante Hintergrundinformationen über die Welt der Außenmöbel, die mir Einrichtungsprofi Marc geben wird und werde, soviel sei vorweg genommen, nicht enttäuscht. Wir setzen uns an sein Lieblingsexponat, ein edler Tisch mit einer ungewöhnlichen Keramikplatte (Foto 06), den er zu seinem Arbeitstisch umfunktioniert hat. Auf ihm stapeln sich Kataloge, Farb- und Stoffmuster. Immer wenn er den Tisch verkauft, bestellt er ihn sogleich wieder nach ...

Vom Branchenprofi zum eigenen Boss

Der ansonsten stoische Mann gerät beim Erläutern der einzelnen Aspekte der Outdoor Möbel geradezu ins Schwärmen. Marc hat sein Leben lang in der Einrichtungsbranche im Management gearbeitet und zwar vornehmlich für die Hotellerie. Seine Leidenschaft für Innendesign und sein Perfektionismus hinsichlich Details haben ihn zu einen höchst kompetenten Kenner der Branche und der Produkte gemacht. 

Mit der Zeit wuchs sein Verlangen, ein eigenes Möbelhaus zu eröffnen, in dem er ausschließlich die Hersteller bzw. Möbel anbietet, die seinen Anspruch an Qualität, Originalität und Design genüge tun. Und der Erfolg gab ihm recht, denn inzwischen ist Marc bzw. Al Aire in dieser Nische auf den Kanarischen Inseln fest etabliert. 

Nachhaltige Qualität ist gefragt und gefordert

Marc erklärt: „Mich beschäftigten bei der Auswahl meines Sortiments und meiner Produzenten primär zwei Fragestellungen: Erstens wollte ich innerhalb einer Marke mehrere Optionen hinsichtlich der qualitativen Ausführung, der  verfügbaren Farben und Stoffe haben. Dadurch kann ich individuellere Terrassenkonzepte bieten und auf verschiedene Wohnsituationen eingehen. Der zweite Punkt, der mir überaus wichtig ist, ist der Service. Es soll im Bedarfsfall nicht länger als einen Monat dauern, bis die Möbel geliefert werden. Doch Waren auf die Kanaren einzuführen ist immer schwierig. Manchmal dauert es länger, wie z. B. beim Hersteller  Bahama, der erst auf Bestellung produziert. Man muss also warten können, doch die Freude danach ist umso größer.“

Die Bedingungen auf den Kanaren sind sehr aggressiv für Möbel

Wir wechseln unseren Besprechungsplatz zu einer gemütlichen und großzügigen Sitzecke von Garden Art. Marc führt weiter aus: „Eigentlich herrschen auf den Kanarischen Inseln ideale klimatische Bedingungen vor, um sein Leben größtenteils draussen zu verbringen und daher ist es nur zu logisch, dass man den Außenbereich 

reich dementsprechend wohnlich und schön gestalten möchte. Allerdings müssen Terrassenmöbel hier sehr schwierigen Bedingungen standhalten: aggressive Sonne, starke Winde, Sonnencremes etc. Ich würde gerne einige Beispiele anhand unterschiedlicher Möbel darlegen.“

Die Unterschiede von hochwertig vs. billig

Garden Art Sitzgarnituren

Marc erläutert die wesentlichen Unterschiede: „Nahtstellen und Verschraubungen sind bei Outdoor Möbeln immer eine Schwachstelle, denn dort beginnt sich der Rost zuerst anzusetzen, wenn es nicht gut verschweißt oder lackiert wurde. Billigmarken jedoch zerlegen ihre Möbel in viele kleine Einzelteile, um sie effizient verpacken zu können, wie es einige Billigmöbel-Konzerne machen. Das verringert die Liefer- und Lagerkosten enorm im Vergleich zu großen sperrigen Stücken, wie z. B. die Garnitur hier von Garden Art, deren Gestell aus einem Guß hergestellt wurde“. 

Der Profi deutet auf die Rückseite der Sitzgruppe (Foto 02) und fährt fort: „Dieses Exponat gibt es als 3-er oder 2-er Kombination und nimmt beim Versand  zwei Kubikmeter Frachtfläche ein. Das Gestell und die Beine sind aus  Aluminium, einfach die beste Option für draußen. Es hat die längste Lebensdauer, wenn es ordentlich lackiert wurde und ist zudem sehr leicht. Es ist auch ein schönes Beispiel dafür, dass es nicht nur von vorne gut aussieht, sondern auch eine schöne Rückseite hat. Dadurch eignet sich diese Sitzgruppen ideal, um sie frei stehend zu platzieren. Das ist bei sehr großen Flächen von Vorteil, weil man eine optisch ansprechende Raumtrennung ermöglichen kann. 

Wir sind der Generalvertrieb von Garden Art auf den Kanarischen Inseln. Es ist ein erstklassiger Produzent, ursprünglich China, den eine spanische Firma gekauft hat, um Südeuropa und Frankreich zu bedienen. 

Stoff ist nicht gleich Stoff

Marc zeigt uns einen Stoffkatalog, in dem man optisch und haptisch die Designmöglichkeiten kennenlernen kann und erklärt: „Der Stoff ist bei Sitzmöbeln eine der wichtigsten Komponenten, um ein bequemes Sitzgefühl zu haben. Normalerweise sparen Hersteller genau in diesem Bereich, denn eine gute Qualität muss einige Kriterien erfüllen, um den Anforderungen für den Exterior-Bereich standhalten zu können und eine möglichst lange Lebensdauer zu haben. Auf den Kanaren müssen sie viel mehr aushalten als im Innenbereich und das macht diese Stoffe teurer. Sie sollten atmungsaktiv, resistent gegen die aggressiven Sonnenstrahlen sowie auch noch eventuell wasserabweisend sein und Sonnencremes aushalten. Am Ende zahlt es sich aber auf jeden Fall aus, weil man nicht jedes Jahr oder jedes zweite Jahr alles neu beziehen lassen muss.“

Ein schönes Beispiel sind die Stoffe des Herstellers Sunbrella, der fast alle hochwertigen Möbelproduzenten  beliefert. Sie sind nicht nur attraktiv und atmungsaktiv sondern auch überaus strapazierfähig. Vor allem sind sie so edel und schön, dass man sie perfekt auch im Innenbereich verwenden kann. Es gibt hier eine feine Stoffpalette mit verschiedenen Farben und Mustern.

Eine Klasse strapazierfähiger ist der Stoff Nautico, der meist auf Schiffen verwendet wird. Es ist ein Vinyl-Kunststoff und dadurch ist die Haptik anders gelagert und die Designmöglichkeiten sind limitiert. Dafür ist er fast unverwüstlich, selbst wenn er ohne Sonnenschutz permanent draußen ist. Beim Sonnen legt man ja normalerweise ohnehin ein Liegetuch drauf.

Neue Trends: Gestrickt, geknüpft, gewickelt ...

In den letzten Jahren hat sich beim Design von Outdoormöbeln viel getan. Man ist kreativer und mutiger geworden und die internationalen Designer haben einen neuen Trend ausgelöst. Immer mehr Hersteller nehmen Wickel-, Knüpf- und Flechttechniken in ihr Programm auf. (Foto 02 und 03) Voraussichtlich werden in 1 bis 2 Jahren auch massentaugliche Versionen in den Billigmärkten verfügbar sein.

Materialmix: Teakholz trifft auf Aluminium

Materialmix ist ein weiterer Trend bei Tischen und Stühlen mit vielen Kombinationsvarianten. Es gibt viele Kombinationen aus Aluminium mit Holz oder mit Stoffen. Teakholz eignet sich vor allem deswegen sehr, da es im Inneren Öle hat, die es sehr widerstandsfähig auf die Außenbedingungen macht. Es reicht im Prinzip, wenn man es ca. alle 8 bis 10 Monate mit Teaköl einlässt. 

Dieser Tisch hier (Anm.: Der eingangs erwähnte Arbeitstisch mit den Katalogen) ist so ein Beispiel. Es handelt sich um eine Kombination aus Aluminium beim Gestell und den Tischbeinen sowie einer Keramikplatte, sehr schön und zugleich robust. Seine Originallänge ist 2,40 Meter und er kann auf beiden Seiten bis auf 3,5 Meter ausgezogen werden. Überhaupt setzt man jetzt viel auf organische Materialien, wie Stein, Marmor und Keramik.   Allerdings werden diese speziell behandelt, um widerstandsfähiger zu sein.“

Marc zeigt mir eine andere Essecke bei der mobilen Außenküche mit dem legendären Grill „Big Green Egg“, den er ebenfalls exklusiv auf den Kanaren vertreibt (siehe Foto o.), und merkt an: „Dieser runde Tisch ist eine edle Kombination aus Teakholz und einem Aluminiumgestell (Foto 05) in anthrazit, der bequem acht Personen Platz bietet. Ergo handelt es sich um fast zwei Meter Durchmesser. Ich glaube nicht, dass es so ein Exponat derzeit irgendwo auf Gran Canaria gib. Diese Farbkombination ist übrigens derzeit ebenfalls sehr gefragt und der Trend kommt aus Nordeuropa.“

Sonnenschirme

Einige prachtvolle gigantische Schirme stehen im Ausstellungsraum und natürlich möchte ich auch dazu die Meinung von Marc, der wie folgt ausführt: „Auf fast keiner Terrasse, die ich je besucht habe, waren die Sonnenschirme geöffnet. Entweder sie sind geschlossen oder kaputt. Damit man sich draussen wohl fühlt und die Terrasse wirklich nutzt, muss man für eine Wohlfühlatmosphäre sorgen und auf den Kanarischen Inseln eben auch für Sonnenschutz. Aber wir haben hier viel Wind, teilweise sehr starken. Ich habe daher lang gesucht, bis ich Lieferanten finde, die mir garantierten, dass die Schirme den kanarischen Windbedingungen trotzen können. Meine halten mindestens 70 km/h Windstärke aus. Der Hersteller Bahama aus Deutschland ist auf große Schirme spezialisiert und führt welche mit bis zu 120 km/h Windresistenz. Diese sollte man fest im Boden verankern. Wenn man sie nicht verankert, dann verliert man etwa 20 km/h Leistung. Außerdem muss die Fußhalterung mit Gewichten beschwert werden, was sehr viel Platz einnimmt. Das ist auch optisch nicht ansprechend wenngleich es Möglichkeiten gibt, z. B. mit Pflanzen verdecken oder Sitzgelegenheiten platzieren. 

Ein guter Schirm hat einen stabilen Mast und hochwertige Materialien!

Es gibt welche, bei denen der Mast zentral platziert ist oder jene auf der Seite, die allerdings weniger Stabilität haben. Bei Letzteren gibt es nur wenige Hersteller, die trotzdem eine Stabilität garantieren, wie z. B. Scolaro und Umbrosa aus Belgien.“

Persönliche Beratung vor Ort beim Kunden - Service ist einfach alles!

„Marc ist ein Perfektionist mit einem Herz aus Gold“, schwärmt seine Gattin Ani und verrät: „Ihm geht es um die Sache und nicht darum, schnell reich zu werden. Er möchte die richtigen Objekte für seine Klientel finden und überwacht meist persönlich sogar die Montage, damit ja alles reibungslos funktioniert. Ihm ist es lieber, wenn er mit den Kunden peu a peu die Terrasse gestaltet, bis sie perfekt ist. Er hat schon Tische mit Stühlen geliefert, damit der Kunde sehen kann, wie es bei ihm vor Ort im Kontext mit der Umgebung wirkt, ob die Größe passt und, ob eventuell mehr oder weniger Stühle notwendig sind. Seine ehrliche Beratung und Kompetenz schätzen seine Kunden, deren Herz er damit erobert zu haben scheint.“

Marc erläutert mir gegenüber: „Planung und Beratung ist eine meiner Stärken und meine große Leidenschaft. Manche Kunden haben eher weniger Vorstellungsvermögen und manchmal ist es einfacher, wenn ich vor Ort nach Hause komme und sie berate, was möglich ist. Ich kenne mein komplettes Sortiment aus dem FF und ich weiß, was bei welchem Hersteller möglich ist. Eine Terrasse sollte kein ‚toter‘ Platz sein, sondern Ort des Lebens.“

Ein schöner Abschluss. Man muss man kein Millionär sein, um sich seine Terrasse stilvoll zu gestalten. Qualität ist beständig. Vergewissern Sie sich selbst vor Ort im Geschäft Al Aire über Gestaltungsmöglichkeiten Ihres persönlichen Refugiums.    jm

Kontakt

AL AIRE - Garten- und terrassenmöbel
c/Los Cactus 14, Poligo Industrial Arinaga, Gran Canaria (18 Min. von Maspalomas, Ausfahrt 26)
Geöffnet: Mo. bis Fr. von 10.00 bis 18.00 Uhr, Sa. von 10.00 bis 14.00 Uhr 
Anm.: Persönliche Beratung auf Wunsch vor Ort.
Tel.: (+34) 928 737 276 und (+34) 654 337 056
Email: info@canariasalaire.com
www.canariasalaire.com