Ausgabe Nr.
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J M upload 27.02.2015, Viva Edition 73 | Print article

Avocados - Star der Aztekten im Fokus

Bis zu 15 Meter majestätischer Höhe ragen Avocadobäume (Persea Gratissima) empor und tragen die edlen „Butterbirmen“, wie die Avocados auch noch bezeichnet werden. Die Pflanze liebt warmes und trockenes Klima und findet daher auf den Kanaren ideale Bedingungen. Und obwohl sie im Inneren der Frucht einen überdimensionalen Kern hat, zählt die Avocado zu den Beeren und nicht zur Steinfrucht. Sie ist ein Lorbeergewächs, was man an den Blättern der Pflanze sehen kann.

Der Star der Azteken

Die Avodaco stammt ursprünglich aus dem tropischen und subtropischen Zentralamerika und wurde schon vor 10.000 Jahren von den Azteken genutzt. Mit den Spaniern gelangte sie schließlich nach Chile, Madeira und in die Karibik. Bis zum 19. Jhdt. Verbreitete sie sich auch nach Afrika, Madagaskar, Malaysien und den Philippinen. Den Mittelmeerraum eroberte die Avocado Anfang des 20. Jhdts.

Was die Optik verrät

Die gehaltvolle Frucht mit bis zu 13 Zentimetern Länge ist oval bis birnenförmig und hat eine dunkelgrüne glattwandige und manchmal runzelige bzw. warzige Haut. In der Mitte befindet sich ein großer, ungenießbarer Kern, der Samen. Das Fruchtfleisch ist cremefarbig.

Heisse Gerichte, kalter Einsatz

Allerdings liebt sie es kalt und sollte nicht gekocht zu werden, sondern nur schwach erhitzt. Ansonsten könnte sie bitter im Geschmack werden. Dieser erinnert normalerweise an Nüsse. Avocados sind vielseitig verwendbar, sei es für Dips, Suppen, Soßen, im Salat oder gar als Likör. Entfernt man den großen Kern, bietet sich der Platz förmlich für Füllungen verschiedenster Art an, sei es mit Huhn, Räucherfisch oder Meeresfrüchte. Man kann das Fruchtfleisch auch nur aufs Brot schmieren und mit Salz und Pfeffer bestreuen, als Butterersatz sozusagen.

In Taiwan und auf den Philippinen werden sie mit Milch und Zucker püriert und als Dessert getrunken. In Südamerika macht man Eis aus Avocados, die Japaner nehmen sie für Sushis. In Indonesien entsteht aus Avocado, Milch, Kaffee und Rum ein Getränk. Sehr beliebt ist die Avocado-Creme-Suppe mit Limonensaft und scharfen Chilis. Am bekanntesten ist der Einsatz als mexikanischer Dipp, der Guacamole.

Das teure Avocadoöl

Wer noch was über hat, der kann sich die zerdrückte Avocado ins Gesicht schmieren denn mit bis zu 30 Prozent Fettgehalt ist das Öl auch noch gut für die Haut. Nur noch Oliven toppen diesen Gehalt. Das Öl der Avocado ist allerdings relativ teuer und kostet bis zu zehn mal soviel wie Erdnussöl.

Der Reifetrick

Avocados sind das ganze Jahr über erhältlich. Sie reagieren sehr empfindlich auf Druck. Gibt die Haut nach, dann ist sie reif, obwohl man sie im Handel meist unreif erhält. Dazu gibt es einen Trick: Wickeln Sie die Avocado gemeinsam mit einem Apfel in Zeitungspapier ein. Der Apfel verströmt das Reifegas (Ethylen) und damit reift die Avocado in ein bis drei Tagen nach. Idealerweise liegt sie an einem warmen Ort, aber nicht auf einer Heizung o. Ä.

Die Lagerung

Reife Früchte lagert man im Gemüsefach des Kühlschranks bei mindestens 6 Grad Celsius. Die Schnittflächen verfärben sich schnell schwarz, was mit etwas Zitronensaft verhindert werden kann.

Die Nährstoffe

Avocados besitzen einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und liefern zudem Kalium und die Vitamine E, B2 und B6. Ansonsten enthalten sie kaum Zucker und Fruchtsäure. Dafür ist mit bis zu 30 Prozent ihr Fettgehalt extrem hoch. Daher werden Avocados auch zur kontrollierten Gewichtszunahme verwendet. Im medizinischen Bereich kommen bestimmte Avocadosorten auch bei Durchfallerkrankungen und als Bakterizid (tötet Bakterien durch Schädigung der Zelle) zum Einsatz.

Nährwerte

  • 150 g Avocados enthalten:
  • 1.385 k-Joule
  • 2,9 g Eiweiß
  • 35,3 g Fett
  • 0,6 g Kohlehydrate
  • 9,5 g Ballaststoffe
  • 5 mg Natrium
  • 731 mg Kalium und eine gehörige Portion Mineralstoffe, B Vitamine, Vitamin E und Vitamin K