Ausgabe Nr.
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J M upload 04.02.2021, Viva Edition 172 | Print article

Die unbelebte Welt der Minerale der Kanaren

Ob Wüstenrose, Marienglas, Seidenspat oder Achate, diese und viele andere Vertreter der unbelebten Natur aus der Welt der Minerale faszinieren den leidenschaftlichen Hobby-Sammler Hans Werner, der uns in unserer Ausgabe vom 1. Mai 20201) mit einem Gastbeitrag einen ersten Einblick in die Schönheit geboten hat.

Geologische Erkundungen begleiteten ihn schon während seiner beruflichen Tätigkeit. Und so verwundert es nicht, dass er auch im wohlverdienten Ruhestand sowie während seiner vielen Urlaubsaufenthalte auf seiner Lieblingsinsel Gran Canaria diesem Hobby nachgeht. Sein persönlicher Fundus, für den er mit seinem ersten Besuch im Jahr 1992 den Grundstein legte, lässt sich sehen. Wir wollen in unserem zweiten Teil weitere Exemplare präsentieren und beginnen mit den sogenannten makro- bzw. mikrokristallinen Varianten. Bei diesen Mineralen sind die Kristalle mit bloßem Auge zu erkennen.

Quarz, schöner „Zeitwächter“

Ein Mineral, dessen physikalische Eigenschaften jeder moderne Mensch heutzutage nutzt ist Quarz (span. cuarzo). In fast jeder Uhr, ob Wecker, Armband- oder Küchenuhr, gibt es einen speziellen Schwingquarz, der als Taktgeber Anwendung findet. Quarz kommt in mannigfaltiger Art vor. Am bekanntesten ist der optisch ansprechende, farblose und transparente Bergkristall, der in den Alpen, Brasilien und anderen Orten weltweit abgebaut wird.

- Klarer, mehrkristalliner Bergkristall

- Milchquarz mit sehr schönen klaren Kristallkanten.

- Äquivalent aus Gran Canaria (Anm.: Gefunden von Rolf Greiner, 1966 in einem größeren Hohlraum in der Cumbre, in dem sich aus ziemlich reiner SiO2-Lösung das Kristall bilden konnte. Dabei wurde dieser häufig ‚gestört‘ und hat keine klaren geraden Kristallkanten: Vulkanische und seismische Aktivitäten haben dies verhindert.)

- Zwei weitere auf Gran Canaria gefundene Quarzkristalle, wie man sie durchaus auf der Insel finden kann - wenn man Glück hat.

- Der Amethyst hat eine violett gefärbte, semitransparente Struktur. Er ist Werners schönstes und wertvollstes Stück, das er anschleifen ließ, damit die Achatlagen besser sichtbar werden. (Fund: 1997, GC-Acantilada GC 27-2)

Versteckte Kryptokristalle des Quarzes

Quarzkristalle variieren zudem farblich von farblos bis hin zu rauchfarben „schwarz“ (Morion) und wurde meines Wissens nach bisher auf der Insel noch nicht gefunden.

In der umfangreichen Gruppe der ‚versteckten‘ Kryptokristalle des Quarzes, auch unter der Bezeichnung ‚Chalzedone´ bekannt, wurden folgende Exemplare in den Gebirgen im südwestlichen Teil der Insel gefunden, u. a.:

aus einem Bruchstück in der Cumbre mit sehr reiner SiO2-Lösung ohne klare gerade Kristallkanten (die Bildung von scharfen Kanten wurden durch Erdbeben beeinträchtigt), gefunden in den 1990-ern

aus dem Barranco de Arguineguín, 1999

Kleine Quarz Kristalle

Quarz in Achat-Ausbildung, 1997

Gastbeitrag: Hans-Werner