Ausgabe Nr.
Ausgabe Nr.
J M upload 30.01.2015, Viva Edition 71 | Print article

Feuriges Rendezvous im Restaurant El Gaucho

Immer mehr Anfragen zu veganen und vegetarischen Restaurants veranlassten uns Ihnen in unserer letzten Ausgabe ein entsprechendes Lokal vorzustellen. Kaum haben wir die fleischlose Küche präsentiert, traten immer mehr Leser mit ihren fleischlichen kulinarischen Vorlieben an uns heran. Nachdem auch ich noch zu dieser Gilde zähle, war es uns ein Vergnügen diese Wünsch zu erfüllen. Wir machten uns auf den Weg ins Restaurante El Gaucho, unweit des C. C. Kasbah in Playa del Inglés.

El Gaucho - im neuen Glanz

Ein Umzug ist immer auch ein Neuanfang und der Festlandspanier Julian, einer der Besitzer, nahm viel Geld in die Hand, um ein entsprechendes Ambiente für seine Vision von einem echten Steakhaus zu realisieren. Vor nicht einmal einem Jahr öffnete das neue „EL Gaucho Steakhouse“ seine Pforten. Wir hatten die Gelegenheit Julian noch vor seiner Abreise zu treffen, denn er liebt die Kälte und bereitet sich gerade auf den Jakobsweg vor. Lebt und arbeitet man in der Nacht und umgibt sich jeden Tag mit so vielen Menschen, so ist eine ausgiebige Wanderung in einer anderen Umgebung eine gute Möglichkeit, um Kraft zu tanken.

Der Name aus dem Spanischen „Gaucho“ wird vorwiegend für die Nachkommen der iberischen Einwanderer verwendet, die in Argentinien, Paraguay, Uruguay, Bolivien, Chile und Brasilien Viehzucht betrieben. Man kann sie mit den amerikanischen Cowboys vergleichen. Später kam die Erzeugung von Rindsleder und Trockenfleisch bei den Gauchos hinzu.

Feuriges Rendevous

Obwohl das Restaurant sehr geräumig ist, strahlt es eine angenehme Atmosphäre aus. Das dezente gelbe Licht, die Nischen und die auf Hochglanz polierten Gläser lassen Vorfreude aufkommen. Das Innendesign ist eine Mischung aus modernen Elementen mit traditionellen Komponenten. Terrakotta-farbene Ziegelwände und Rundbögen, bunte Fenster mit farbenfrohen Motiven, die man sich sogar in einer kleinen Kapelle vorstellen könnte und gemütliche dick gepolsterte Sitzbänke á la amerikanischem Vorbild, nur mit geschmackvoller dezenter Polsterung. Ein Grill mit einem Kupferdunstabzug als Dekoration in der Mitte des Restaurants zeigt auf, wer hier Protagonist ist, das Fleisch.

Die Qual der Wahl

Wir nehmen Platz und nachdem wir unsere Getränkebestellung aufgegeben haben quälen wir uns förmlich durch die Menükarte, in dickem Leder eingebunden versteht sich. Wir können uns nur schwer entscheiden. Natürlich muss eine Vorspeise her und alleine da, müssen wir aus 28 Gerichten uns für eine entscheiden. Nehmen wir die „Datteln im Speckmantel mit Roquefort-Käse“, die „Honigmelone mit iberischem Serrano-Schinken“, die „Blutwurst“, die „Gambas Pil Pil mit scharfer Tomatensauce“ oder doch lieber das „Tatar vom Rind“, um gleich mit dem Thema zu beginnen. Ein Vorteil, wenn man zu dritt auf Verkostung geht ist, dass man untereinander die Gerichte ausprobieren kann. Wenn alle zufrieden und glücklich sind, dann traut man sich das auch zu schreiben.

Hauptsache Fleisch - aus der ganzen Welt

War die Wahl bei der Vorspeise schon eine große Herausforderung, so wurde das bei der Auswahl des Hauptganges noch einmal gesteigert. Nimmt man doch einen Klassiker, wie z. B. „T-Bone Steak mit Küchenkräutern“, ein „Beefsteak“ oder ein „Entrecôte“. Ein fester Bestandteil der Karte ist das Fleisch des Iberischen Schweins, wo es als Schweinebäckchen oder Filet offeriert wird. Mich interessieren besonders die ungewöhnlichen Stücke wie z. B. das „Uruguayische Rinderfilet vom Kohlegrill“ oder das „Lammfilet mit Senf á la antigua“ sowie das „Asturianische Entrecôte“.

Mein Blick fällt auf die nächste Über schrift „Wild und Geflügel“. Mein Herz macht einen Sprung, als ich „Hirschrücken“ entdecke, serviert in Rotwein oder mit Blaubeersoße oder cremiger Polenta. Auch Entenbrust und Spanferkel sind zu finden. Ich bleibe standhaft beim Rindersteak, das uruguayische. Mit dem Servieren des Hauptganges verstummte unsere Plauderei. Zu sehr waren wir mit dem Genießen unserer Fleischgerichte beschäftigt, geradezu vertieft. Ich will die Beilagen nicht banalisieren, denn sie passten gut und schmeckten köstlich. Doch das Fleisch war hervorragend und aus Angst, ich schaffe die Portion nicht, aß ich zuerst das Fleisch und erst danach die kulinarischen Begleiter.

Wein und Musik

Ein oder zwei Gläschen Wein und dann noch der dezente Auftritt eines kanarischen Sängers, der mit internationalen Welthits den Abend abrundete und der regelmäßig die angenehme Atmosphäre dieses Restaurants komplettiert. Sehr angenehm ist auch, dass man durch die Nischen der Sitzbänke genügend Platz hat und auch Intimität. Man kann sich Unterhalten kann, ohne Angst haben zu müssen, dass jeder im Restaurant mithört. Das Servierpersonal ist aufmerksam und sehr bemüht. Englisch spricht hier jeder und manche sogar deutsch.

Fazit

Im Restaurant El Gaucho hat eine sehr angenehme Atmosphäre. Es geht es nicht um Schnickschnack und überladene Garnituren, sondern man konzentriert sich auf das Wesentliche für Fleischliebhaber: das Fleisch selbst und das in einer sehr großen Auswahl und mit einer Top-Qualität. Die Preise sind absolut fair in Betracht auf das Preis/Leistungsverhältnisses. Man sollte hier mehrmals kommen, um all die Fleisch-Spezialitäten durchzuprobieren.

Wir wünschen Ihnen guten Appetit!

Kontakt

Steakhaus El Gaucho
c/Malaga (Nähe C. C. Kasbah)
Playa del Inglés
Reservierung empfohlen
Tel.: 928 766 215
Geöffnet: täglich ab 19.00 Uhr