Ausgabe Nr.
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J M upload 27.02.2021, Viva Edition 173 | Print article

Exotische Tiere gefährliche Bioinvasoren - stärkere Grenzkontrollen gefordert

Bioinvasoren, wie beispielsweise die Kalifornische Kettennatter (zool. Lampropeltis getula californiae), gefährden heimische Tierarten. Erstmals wurde sie 1998 im Gelände des Barranco Real de Telde auf Gran Canaria entdeckt und hat sich seither aufgrund der idealen Lebensbedingungen extrem vermehrt, sodass sie schließlich eine Dekade danach von Experten als eingebürgert eingestuft wurde.1)

Aber, klimabedingt vermehren sie sich ganzjährig und das Fehlen natürlicher Feinde tut sein Übriges. Gleichzeitig finden sie Futterquellen im Übermaß, so dass einige einheimische Spezies sogar stark dezimiert und gar gefährdet sind, wie z. B. der Gallotia stehlini, der Gestreifte Kanarenskink (Chalcides sexlineatus) auch als Lisa de Gran Canaria bekannt. Tausende Nattern sind es inzwischen, trotz konsequenter Such- und Fangmaßnahmen des im Jahr 2008 initiierten Projekts #stopculebrareal. Dieses hat zum Ziel, den biologischen Impakt dieser Bioinvasoren zu reduzieren. Seither wurden über 9.000 Exemplare eingefangen, davon 850 allein im Vorjahr.

Unter der Rufnummer (+34) 928 353 443 sowie 112 können Schlangensichtungen gemeldet werden.

Stärkere Kontrollen an Häfen

Am 19. Februar 2021 sprach José Antonio Valbuena, der zuständige Ministerrat für Ökologietransition, Kampf gegen den Klimawandel und Landschaftsplanung der Kanarenregierung, in einem virtuellen Treffen mit Miquel Mir, Ministerrat des Umweltministeriums der Balearen. Gegenstand dieses Treffens war die gemeinsame Vorbereitung eines gemeinsamen Antrags, der die Kontrollen an den (Flug-)Häfen in diesen beiden Regionen verschärft, damit die Einfuhr von exotischen Tieren unterbunden werden kann.

Die Balearen und die Kanaren haben eine Reihe von Gemeinsamkeiten und die Vertreter beider Archipele prüften einen Beitritt zum „World Biological Corridor“, ein nachhaltiges Umweltschutzprogramm für migrierende Tiere. Die kanarischen Gewässer haben sich beispielsweise in Europa zum wichtigsten Einzugsgebiet für Wale entwickelt.

 

 

1)Viva Canarias Nr. 153 vom 27.6.2019 „Los Acebuches, Route der wilden Olivenbäume“

2)Viva Canarias Nr. 58 vom 5.8.2014 „Bioinvasoren gefährden heimische Tierarten“