Ausgabe Nr.
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J M upload 01.07.2016, Viva Edition 101 | Print article

Minikiwis, Kleine Frucht groß im Kommen - Urban Schumacher

Die Kiwi hat in den vergangenen 30 Jahren eine steile Karriere hingelegt. Außen haarig, innen erfrischend saftig und darüber hinaus auch noch gesund. Die aus dem warmen Südosten Chinas stammende Pflanze mag subtropische Wärme und gedeiht darum hier sehr gut. Früher waren sie nur unter dem Namen Strahlengriffel bekannt. Heute trägt diese Frucht den Namen eines neuseeländischen Vogels.

Den Namen gaben ihr die Neuseeländer, die Kiwis am stärksten und großflächig anbauten und ihre Früchte unter einem griffigen Namen in die ganze Welt exportieren wollten.

Minikiwis im kommen

Sehr viel robuster und pflegeleichter sind Mini-Kiwis, botanisch Actinidia arguta, die Kreuzungen, die kleineren Verwandten der großen Kiwi-Actinidia deliciosa. Beide Arten sind Schlingpflanzen die Freude am Fruchten haben. Die Minis stammen aus kälteren Zonen Asiens und sind deshalb auch in Mitteleuropa frosthart.

Schnelle Begrünung...

Lässt man sie frei wachsen, dauert es nur wenige Jahre bis Hauswand oder Zaun komplett begrünt sind oder Lauben und Pergolen ein schattiges Blätterdach überwuchern. Die wirklich schnelle Begrünung kommt daher, dass Kiwis am liebsten als Pärchen auftreten, zumindest, wenn sie blühen und fruchten sollen. Die meisten Sorten sind zweihäusig, das heißt es sind männliche und weibliche Blüten getrennt jeweils auf einer anderen Pflanze. Auch da hat die Natur wieder eine Besonderheit für uns auf Lager. Aber ich finde, dass ist ja das Besondere und Schöne. Man muss sich mit der Natur immer wieder neu befassen und die Hintergründe erkennen. Dadurch bleibt es ja auch immer wieder spannend und interessant.

Wir wissen, normal ist die so genannte zwittrige Blüte bei den Pflanzen. Aber es gibt auch Ausnahmen. Bei zwittrigen Blüten sind die weiblichen und die männlichen Geschlechtsteile in ein und derselben Blüte. Aber es gibt auch noch die so genannte Ein- und Zweihäusigkeit. Bei den einhäusigen Pflanzen sind die Blüten nach Geschlecht getrennt, aber auf ein und derselben Pflanze. Bei der Zweihäusigkeit, wie bei den Kiwis, sind die weiblichen Blüten auf einer und die männlichen auf einer anderen Pflanze. Nur befruchtete Blüten entwickeln Früchte und somit sind immer zwei zueinander passende notwendig. Eine männliche Pflanze kann allerdings bis zu 6 weibliche mit Pollen bedienen. Es gibt zwar mittlerweile auch einige einhäusige Typen mit beiden Blütenarten auf einer Pflanze, doch hat sich auch hier in der Praxis gezeigt, dass auch diese Sorten, wenn sie in der Nähe einer Befruchtersorte stehen, so richtig in die Vollen gehen. Die glattschaligen Früchte sind je nach Sorte so groß wie eine Stachelbeere oder auch Tauben- und Zwerghuhnei groß. Sie verführen mit leuchtend gelber bis purpurroter Schale zum Naschen. Wer sie einmal probiert hat weiß, mit dem intensiven Aroma der Mini-Kiwis können die grün geernteten Früchte der Kiwis aus dem Supermarkt nicht mithalten.

Der beste Standort...

Der beste Standort ist auf jeden Fall eine schöne warme Südseite. Dabei sollte der Wurzelbereich aber mit einer Mulchschicht abgedeckt sein. Kiwipflanzen lieben einen etwas kälteren Fuß. Viele Gärtner begnügen sich damit, die Pflanzen hin und wieder auszulichten, um ein Triebwirrwarr zu vermeiden und freuen sich über zahlreiche Früchte als Belohnung. Mit einem gezielten Schnitt der weiblichen Pflanzen kann man den Erntekorb aber jedes Jahr so richtig voll machen. Je nach Sorte sind über 20 kg pro Pflanze möglich.

Mit den ersten zunächst wenigen Früchten ist ab dem dritten Jahr nach der Pflanzung zu rechnen. Von Jahr zu Jahr fällt dann die Ernte immer größer aus. Eine Besonderheit ist es, bei den ursprünglichen ‚Waldbewohnern‘, daas zuerst die beschatteten Früchte reifen und dann die besonnten. Den hohen Vitamin C Gehalt der großen Kiwi verdoppelt die kleine Schwester fast noch einmal. Er liegt deutlich über dem der Zitrone. Zum Rundum Vital Programm an sonstigen Vitaminen, vielen Mineralstoffen und bioaktiven Substanzen kommt noch ein Stoff, der sonst in keiner Obstart zu finden ist. Actinidain ist ein eiweißspaltendes Enzym, das die Verdauung von Proteinen unterstützt. Köche reiben mit Kiwischeiben Fleisch ein, um es zarter zu machen. Das besonders Gute aber ist, das man im Gegensatz zu den großfrüchtigen behaarten Kiwis, die Kleinen unbehaarten getrost mit Schale essen kann.

Wir sehen also wieder eine tolle Obst-art, die den eigenen Garten bereichert. Wenn Sie noch Fragen zu diesem oder anderen Themen haben, dann rufen sie mich einfach an.

Kontakt:

Urban Schumacher
Gärtnermeister
Festnetz 922 575 032
Mobil 663 001 496
Email: info@urban-schumacher.de
www.urban-schumacher.de