Ausgabe Nr.
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J M upload 30.03.2022, Viva Edition 186 | Print article

Gelbfiebermücke wurde auf den Kanaren nachgewiesen 

Aedes aegypti - Steckfiebermücke (Foto: gobiernodecanarias)

Bioinvasoren, ob Fauna oder Flora, haben schwerwiegende Auswirkung auf das ökologische Gleichgewicht und die Biodiversität, aus denen heimische Spezies verdrängt oder gar ausgerottet werden. Die 1998 erstmals aufgefundene Kalifornische Kettennatter hat beispielsweise zu einem dramatischen Rückgang heimischer Reptilien geführt. Die Rieseneidechse ist praktisch ausgestorben, wie eine im Dezember 2021 veröffentlichte Studie ergab.3) Andere eingeführte Spezies können auch für den Menschen unangenehme oder gar gefährliche Folgen haben.

Vorigen Monat wurden beispielsweise auf La Palma Larven der ursprünglich in den Tropen beheimateten Gelbfiebermücke (zool. Aedes aegypti, siehe Foto oben) identifiziert, die schon 2017 auf Fuerteventura nachgewiesen wurden. Sie können Gelb-, Zika- und Dengue-Fieber übertragen sowie einige andere Viruserkrankungen. Allerdings weist die Direktion des kanarischen entomologischen Überwachungssystems darauf hin, dass die Anwesenheit der Stechmücke nicht unbedingt auch eine Übertragung dieser Krankheiten bedeutet, da diese im regionalen Territorium normalerweise nicht vorkommen, abgesehen von sporadischen importierten Fällen. Die Wirksamkeit der frühzeitigen Entdeckung der Larven und Eier von invasiven Mücken kann eine flächendeckende Ausweitung verhindern, noch bevor die Bevölkerung mit Stichen konfrontiert wird.

Zentrales Stechmücken-Monitoring auf den Kanaren

Ein Team des entomologischen Überwachungssystems der Kanarischen Inseln, das von der Generaldirektion für öffentliche Gesundheit in Zusammenarbeit mit der Direktion des Gesundheitsgebiets von La Palma koordiniert wird, hat bereits Inspektoren des Gesundheitswesens und Apotheker auf der Insel zur Überwachung von Mückenstichen geschult. Darüber hinaus wurden Informationskampagnen für die Bevölkerung initiiert, um diese auf das Vorhandensein der Mücken hinzuweisen, sowie Handlungsempfehlungen bei Verdachtsfällen bei Stichen. Ggfs. wird das Umfeld oder die Wohnung von Betroffenen nach Mücken und Larven oder Eiern abgesucht.

Alle Meldungen laufen zentral zusammen und Proben werden am Institut für Tropenkrankheiten und Öffentliche Gesundheit der Universität von La Laguna untersucht bzw. analysiert und nach Analyse des genetischen Materials endgültig identifiziert. Die Aedes aegypti-Larven wurden an zwei Plätzen entdeckt und vorsorglich wurden in der Umgebung an typischen Stellen, wie z. B. in Gewächshäusern, Bananenproduktionsanlagen etc., installiert. 

Merkmale der Mücke

Aedes-Mücken sind schwarz gestreift und kleiner als die auf dem Archipel üblichen. Sie treten eher in städtischen Umgebungen auf und haben sich an kleine, vom Menschen geschaffene Wasserstellen angepasst, um sich dort zu vermehren. Ihnen reichen kleinste Mengen stehenden Wassers als Brutstätten für ihre Eier, aus denen dann die Larven schlüpfen und sich zu Puppen bzw. Mücken entwickeln. Die weiblichen Mücken sind es, die stechen und zwar in der Regel nicht nachts, sondern tagsüber. Ihre Bisse lösen eine starke Entzündungsreaktion aus, die von einem heftigen Stechen begleitet wird. Sie bewegen sich flink in Bodennähe, aber es gibt kein summendes Geräusch. 

Die wirksamste Maßnahme gegen sie ist daher die Überwachung oder Beseitigung ihrer Brutstätten.

Melden

Wer selbst diese oder andere verdächtige Mückenarten entdeckt, sollte diese unbedingt samt Fotos melden. Sie können auch Fotos von Bissen, falls diese mit starken Entzündungsreaktionen oder extremem Juckreiz verbunden sind, melden.

Bitte teilen Sie auch den Ort bzw. die genaue geografische Lage mit, wo Sie vermutlich gebissen/gestochen wurden.
Email: vectores.scs@gobiernodecanarias.org