Ausgabe Nr.
Ausgabe Nr.
J M upload 05.08.2018, Viva Edition 54 | Print article

Grillvernügen am Picknickplatz von „Hoya de la Cebada“ in Santa Lucía

Nachdem wir Sie, liebe Leser, auf der Suche nach den schönsten Grillplätzen Gran Canarias in unserer letzten Ausgabe beinahe in die Mitte der Insel entführt hatten (nämlich zur Presa de las Niñas), steht uns heute eine weniger beschwerliche Anreise bevor. Das Ziel unseres heutigen Ausflug liegt direkt am südlichen Ortsende von Santa Lucía und ist in etwa 45 Minuten von Maspalomas aus, zu erreichen.   Unsere Fahrt nach Santa Lucía verbinden wir auch gleich mit einer kleinen Rundfahrt, sodass wir auf einer anderer Strecke zurückfahren, als wir gekommen sind. Sie können alternativ auch unsere Rückfahrtsroute zur Anreise verwenden, falls Sie die Strecke bereits kennen und Ihnen diese weniger beschwerlich erscheint. Mit voll beladenem Fahrzeug starten wir also unsere Fahrt in San Fernando und nehmen, wie beim letzten Mal,  die GC-60 in Richtung Fataga und weiter nach San Bartolomé de Tirajana (bei den Einheimischen auch „Tunte“ genannt). 

Kurz vor San Bartolomé folgen wir den Hinweisschildern und biegen in Richtung Santa Lucía ab. Schon nach kurzer Fahrt, langen wir bei der Hauptstadt der gleichnamigen Gemeinde an und durchqueren die Ortschaft in gerader Strecke, bis wir am entgegengesetzten Ende der Ansiedlung ankommen. Während die Hauptstraße in Richtung Vecindario weiterführt, nehmen wir hingegen die GC-550 nach Temisas. 

Nach etwa 100 Metern Fahrt, erkennen wir auch schon einen ausgeschilderten Parkplatz auf der linken Straßenseite, der zu diesem Zeitpunkt (etwa 12 Uhr mittags an einem Sonntag) bereits relativ voll ist – wie es scheint, entwickelt die Bevölkerung ungeahnte Energien, wenn es um das sonntägliche Grillvergnügen geht!

Das große Auspacken ist gefragt

Nun heißt es, die mitgebrachten Utensilien gepackt und auf die andere Straßenseite transportiert, um danach eine ansprechende Grillstelle unter den noch verbleibenden auszuwählen. Der Grillplatz in Santa Lucía, auch „Area de Esparcimiento - Hoya de la Cebada“ (span.: esparcimiento – Erholung) genannt, wurde im Jahr 2008 eröffnet und gehört damit zur schönsten und modernsten Einrichtung dieser Art, die man auf Gran Canaria finden kann. Die Anlage selbst ist auf einem großzügigen Areal mit mehreren Terrassen angelegt. Eine ausreichende Anzahl schöner und wirklich sauberer Grillstellen sorgt dafür, daß jeder sein Plätzchen finden kann. Dazu gibt es jede Menge steinerner Sitzbänke und Tische mit Sonnenschutz darüber.

Am Eingang zur Anlage befindet sich ein Gebäude mit sanitären Einrichtungen, also Toiletten und Waschbecken und auch auf dem Gelände selbst sind mehrere Wasserstellen untergebracht. Wie wir sehen, werden diese von den Einheimischen auch gleich dazu benützt, nach genossenem Mahl das Geschirr mit Hilfe von mitgebrachtem Spülmittel zu säubern – eine Idee, die es wert ist, sie sich für das nächste Mal zu merken.

Vergnügen für Freunde und Familie

uch auf die Kleinen wurde beim Bau der Anlage nicht vergessen, gibt es doch einen Spielplatz mit Schaukel, Rutschen und dergleichen, auf dem sie sich die Zeit vertreiben können, während die Erwachsenen um das leibliche Wohl und die kulinarischen Vergnügen besorgt sind.      Ein kleiner Tipp: Bei der Auswahl seiner Grillstelle sollte man womöglich einen Platz wählen, bei dem geringe Wahrscheinlichkeit besteht, in der Einflugschneise fußballspielender Kinder zu liegen. Sonst könnte es leicht passieren, daß so ein aus der Flugbahn geratener Ball auf dem mühsam zubereiteten Grillgut und dasselbe sodann auf dem Boden landet – was in den wenigsten Fällen wünschenswert ist und sich meistens als nicht sehr erbaulich auf die bisher zufriedene Stimmung auswirkt!

Abgesehen von den leiblichen Genüssen – für die wir allerdings selbst sorgen müssen – hat der Grillplatz in Santa Lucía auch landschaftlich einiges zu bieten. Unser Blick erstreckt sich auf den unter uns liegenden Barranco de Tirajana, der sich, der Jahreszeit entsprechend, in sattem Grün präsentiert. Dieser Barranco markiert gleichzeitig die Grenze zwischen den Gemeinden San Bartolomé und Santa Lucía. In der Inselmitte thronen wolkenverhangene Berge, an deren Hängen gelegentlich kleine helle Ortschaften emporklettern. Und als Bonus erhalten wir die rosa und weiße Pracht der in Blüte stehenden Mandelbäume, welche sich entschlossen haben, auf dem Grillplatz und in der gesamten Umgebung zu wachsen.

Auch der schönste Grilltag geht zu Ende und so packen wir also unsere Mitbringsel und machen uns auf die Heimfahrt. Dazu fahren wir das Stückchen GC-550 zurück, woher wir gekommen sind, und nehmen dann die GC-65 in Richtung Vecindario. Die Straße ändert im Laufe der Strecke ihre Bezeichnung auf GC-500 und man trifft beim Ortsteil „Casa Pastores“ auf Vecindario.

Seitenblicke

Da wir bereits an Ort und Stelle sind, packen wir die Gelegenheit beim Schopf und verbinden die Heimfahrt gleich mit drei weiteren Besichtigungen. Ein paar hundert Meter nach dem Ortsende von Santa Lucía in Richtung Vecindario ist auf der rechten Straßenseite ein Friedhof errichtet. Die Zufahrtsstraße ist mit „Cementerio“ ausgeschildert, gleichzeitig führt hier ein Weg zur „Fortaleza de Ansite“. 

Ausblick auf den Stausee

Wir biegen in diese Nebenstraße ein, bevor wir jedoch zur Fortaleza (span.: Festung) fahren, nehmen wir eine schmale Straße, die in einigen Kurven hinunter zum „Mirador (span.: Aussichtspunkt) La Sorrueda“ absteigt.

Die „Blutfestung“ von Ansite

Von hier hat man einen schönen Ausblick auf den am Talboden liegenden Stausee „Presa de Tirajana“, der leider auch schon einen ziemlich niedrigen Wasserstand aufweist. Es geht wieder nach oben und diesmal fahren wir in Richtung der Fortaleza de Ansite. Die Bezeichnung „Festung“ trügt insoweit, als es sich um kein von Menschenhand geschaffenes Bauwerk, sondern um eine natürliche Felsformation handelt. Daß diese wie eine Festung aussieht, kann man vor allem von der Hauptstraße, der GC-65, und dem dazugehörigen Mirador feststellen (siehe eigenen Bericht "La Fortaleza).

Tatsächlich hat die Fortaleza de Ansite geschichtliche Bedeutung für Gran Canaria. Im Berg befinden sich zahlreiche Höhlen, welche - ebenso wie eine Grotte, die von einer Seite des Berges auf die andere führt – von den kanarischen Ureinwohnern, den Guanchen, benutzt wurden.