Ausgabe Nr.
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J M upload 27.02.2021, Viva Edition 173 | Print article

Impfstoffentwicklung ‚zu schnell‘ bei Covid-19?

Derzeit sind viele Menschen durch die vergleichsweise schnelle Entwicklung der Impfstoffe gegen das SARS-CoV-2 Virus verunsichert und sie hinterfragen die Sicherheit der Vakzine.

Vorab: Alle von den Arzneimittelbehörden genehmigten Impfstoffe können als sicher betrachtet werden, denn sie durchlaufen dieselben Phasen und wurden mit derselben Sorgfalt geprüft. Ungeachtet dessen, ob es sich um Vektorimpfstoffe oder den mRNA-Vakzine handelt wirken alle bisher genehmigten Impfstoffe sehr gut und unterscheiden sich im Grad der Wirksamkeit.

Die weitläufige Meinung eines ‚minderwertigen‘ Impfstoffs von AstraZeneca ist nicht gerechtfertigt, da dies gut wirken und lediglich die neuen m-RNA Impfstoffe (z. B. BioNTech) mit einer Wirksamkeit von etwa 95 Prozent quasi überperformt hat. Außerdem wirken alle bisher durch die EMA genehmigten Vakzine auch bei den Virusvarianten (B.1.1.7 ‚britische‘, südafrikanische) funktionieren.

Alle genehmigten Impfstoffe gelten als sicher, unterscheiden sich allerdings in der zugrunde liegenden Technologie, der Haltbarkeit, der Lagertemperatur, der empfohlenen Impfgruppe etc.

Einige Faktoren, die für die ‚schnelle‘ Impfstoffentwicklung von Bedeutung sind

• Durch die Coronavirus-Pandemie lag ein globaler Fokus auf die Impfstoffentwicklung vor. Weltweit haben Forscher gleichzeitig intensiv nach Vakzinen geforscht. Ergo: Priorität, Wissensbündelung und  -austausch.

• Finanziellen Mittel: Die notwendigen finanziellen Mittel zur Erforschung und zur Produktion standen durch die extrem hohe Priorität zur Verfügung. Das ist bei vielen anderen Vakzinen nicht der Fall, wo die Finanzierung erst über langwierige, bürokratische Hürden erfolgen kann

• Die Impfstoffentwicklung gegen Covid-19 erfolgte in den selben Phasen, allerdings konnten einzelne Schritte überlappend durchgeführt werden, was zu einer enormen Zeitersparnis geführt hat.

• Die kontinuierliche Prüfung der Wirksamkeit des Impfstoffs erfolgte parallel und aufgrund des sehr großen Ansteckungs- und Impfgeschehens konnten sehr schnell viele wertvolle Daten gewonnen werden.