Ausgabe Nr.
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J M upload 30.12.2016, Viva Edition 110 | Print article

Moderne Kunst im CAAM Museum in der Altstadt von Las Palmas

Kolonialstil trifft auf Moderne Kunst in Vegueta

Nur einen Steinwurf entfernt von der Kathedrale Santa Ana befindet sich ein Gebäude im Kolonialstil aus dem 17. Jahrhundert, das sich unauffällig und bescheiden zwischen die anderen historischen Bauwerke der Stadt reiht. Nur ein dezent platziertes Transparent mit der Aufschrift CAAM deutet darauf hin, dass dort etwas passiert (im wahrsten Sinn des Wortes). Am 4. Dezember 1989 eröffnete dort nämlich das Museum für Moderne Kunst1) seine Pforten, in dem jedes Jahr gleich mehrere Sonderausstellungen der internationalen zeitgenössischen Kunstszene ausgestellt werden. Es ist erst das dritte Museum für Moderne Kunst Spaniens. Und wenn man das CAAM, das sich hinter diesen geschichtsträchtigen Fassade befindet betritt, ist man von dem Kontrast der unerwartet hellen Innenräume und der modernen Innenarchitektur überrascht.

CAAM - Die Brückenfunktion dreier Kontinente

Im Februar 2016 übernahm Orlando Britto Jinorio (geb. 1963 in Las Palmas de Gran Canaria) die Leitung des Kunstzentrums. Durch die geographische Position des Archipels im Schnittpunkt dreier Kontinente positioniert sich das CAAM in einer Brückenfunktion zwischen Europa, Afrika und Amerika, insbesondere der lateinamerikanischen Länder. Darüber hinaus bemüht sich das Zentrum um die Interaktion mit dem Publikum, dass Kunst nicht passiv konsumieren, sondern mit den sich aufwerfenden Fragen aktiv auseinander setzten soll. Entsprechend finden neben den wechselnden Sonderausstellungen regelmäßig Veranstaltungen mit den Kunstschaffenden statt. So kann man den Entstehungsprozess der Gemälde, Skulpturen oder Installationen aus erster Hand erfahren und lernt mehr über die Gedanken, die hinter einem Kunstwerk stecken. Die Schere zwischen der intellektuellen Auseinandersetzung mit einem Thema und dem Kulturkonsum klafft nach wie vor weit auseinander und so sind moderne Zentren dazu gezwungen, die Kunst zu erklären, denn sie kennt keine Grenzen.

Im Juni dieses Jahres beschloss die Inselregierung von Gran Canaria die Eintrittsgebühr von einst fünf Euro abzuschaffen. So kann man nun das CAAM kostenlos besuchen. Doch der Ausspruch „Was nichts kostet, ist nichts wert“ stimmt in diesem Fall keinesfalls. Spätestens, wenn das Wetter ‚nicht mitspielt‘, steht einem abwechslungsreichen Museumsbesuch nichts mehr im Weg.

Kontakt:

CAAM: Centro Atlántico de Arte Moderno, Museum für Moderne Kunst in der c/Los Balcones 9 - 11, Las Palmas de Gran Canaria (zwischen Kathedrale Santa Ana und Avda. Marítima).

www.caam.net

Öffnungszeiten: Di. bis Sa. von 10.00 bis 21.00 Uhr, So. von 10.00 bis 14.00 Uhr, Mo. und an Feiertagen geschlossen. Eintritt: Frei.