Ausgabe Nr.
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J M upload 06.05.2018, Viva Edition 44 | Print article

Unikate mit Konzept: Carmen & Mario Joyeros

Unsere Neugier lockt uns regelmäßig auf Kunsthandwerksmärkte auf der Suche nach außergewöhnlichen Werken, die wir unseren Lieben schenken wollen oder die „nur“ uns selbst Freude machen. Das ist erst recht ein Argument, denn wie oft gönnen wir uns etwas?  Auf den Kanaren gibt es viele herausragende Handwerker, die mit großer Hingabe, Kreativität und Liebe ihre Produkte von Hand herstellen. Und das sieht und spürt man, denn irgendwie haben diese Gegenstände eine Seele...   Die kanarische Vereinigung der Kunsthandwerker FEDAC, versucht seit Jahren das kanarische Kulturgut mit hochwertigen und anspruchsvollen Erzeugnissen zentral zu vermarkten und so auch den Touristen zugänglich zu machen.

Schmuckdesigner

Seit etwa einem halben Jahr gibt es auf dem Parkplatz vor dem Strand von Puerto de Mogán zusätzlich montags einen Wochenmarkt. Seit der Eröffnung der Autobahnerweiterung GC1 in Richtung Süden im April erreicht man Mogán bequem in fünfzehn Minuten. Hier sind, neben den Ständen mit Produkten aus Fernost, auch einige Highlights zu finden. Eines davon sind die Schmuckdesigner Carmen & Mario.

Das junggebliebene kreative Ehepaar arbeitet schon seit zwanzig Jahren als Schmuckdesigner und schaffen es mit ihren außergewöhnlichen Kreationen, davon zu leben. Die Kunden kommen von überall her. Darunter sind auch viele Deutsche die sich durch einen hohen Erklärungsbedarf hervorheben. Man ist eben gründlich und genau - auch beim Shoppingbummel. Der sprachlichen Herausforderung treten Carmen und Mario mit Englisch sowie mit Gestikulieren entgegen. Irgendwie kann man sich nicht vorstellen, dass diese beiden Kunstschaffenden schon Enkel haben, denn sie haben sich nicht nur mental, sondern auch optisch jung gehalten.

Die einzige Konstante: Die Veränderung

Begonnen hat alles vor vielen Jahren als sie noch Teenager waren. Bei einem Aufenthalt auf der schönen Insel La Palma lernten Carmen und Emilio einen Schmuckkünstler aus Brasilien kennen. 

Begeistert von den Erzeugnissen, entschlossen sie sich diesen Weg einzuschlagen. Über viele Jahre eigneten sie sich als Autodidakten die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten an. Ausgestattet mit einer großen Portion Geduld, Kreativität und Beharrlichkeit studierten sie einschlägige Fachbücher und übten Tag und Nacht. 

Unikate mit Konzept

Ihre Kreationen sind fernab vom Mainstream und immer anders. Sie entwickeln sich mit jedem einzelnen Stück. Besonders anziehend ist der „Häkel“-Schmuck, bei der die Silberfäden gehäkelt und mit Baumwollfäden komplettiert werden. Man assoziiert Omas selbstgehäkelte Polsterüberzüge oder Flamencokleider der Puppen aus den 1970ern und dabei wirken die Schmuckstücke hipp und trendy. Ihr Schmuck schlägt eine perfekte Brücke zwischen alt und neu. In vielen Objekten ist die kanarische Identität zu entdecken -  modern interpretiert.

Das zieht sich beispielsweise bei den anderen Objekten durch, wie z. B. Ringe, Armreifen etc. Viele wurden mit Recycling-Materialien kombiniert. Silber oder Gold wird mit Holz, Papier, Wurzeln und sogar Tetrapack-Verpackungen auf ästhetische Weise verarbeitet. Naturmaterialien stehen ganz oben so wie Mini-Steine und Muscheln vom Strand vor El Confital - eine der Fundgruben des Designerehepaars. 

Für denjenigen, der auf den Kanaren aufwächst, ist der Strand unweigerlich mit dem Sammeln von Steinen und Muscheln verbunden. Exklusiv und Einzelstück muss nicht immer „teuer“ bedeuten. Auf dem Archipel trifft es aufgrund der niedrigen Lohnkosten wahrscheinlich noch eher zu als in unserer Heimat.

Ethischer Anspruch

Wichtig für Carmen und Mario ist auch, dass es sich um ethisch einwandfreie Grundmaterialien handelt. „Blutdiamanten“ oder ähnlichs zu verwenden käme für sie niemals in Frage. Bei so einer Gesinnung macht ein Kauf gleich doppelt Freude, weil man neben einem einzigartigen Schmuckstück auch noch gleich die richtige Einstellung kauft.

Kontakt:

Carmen & Mario 

Joyeros artesanos 

(Schmuckkunsthandwerker)

Atelier: Arucas

Vertreten auf allen FEDAC Kunsthandwerksmessen sowie regelmäßig montags und freitags am Markt von Puerto de Mogán.

Tel.: 928 621 804

Carmenymario.blogspot.com

Email: comasaleman@telefonica.net