Die „Virgen del Carmen“, wacht über die Seefahrer sowie Fischer und ihr zu Ehren zelebrieren einige Küstenorte auf den Kanaren ein eigenes Volksfest, wie z. B. Mogán sowie das Stadtviertel La Isleta in der Hauptstadt. Eine Besonderheit dabei sind die Meeresprozessionen, bei der üppig mit Blumen geschmückte Boote jenem mit der Heiligenstatur der Jungfrau folgen.
Und obwohl heutzutage der religiöse Charakter eher einer Partystimmung weicht, sind diese ‚Umzüge auf dem Meer‘ außergewöhnlich. Viele Teilnehmer kleiden sich sogar in weiße Leinenbekleidung in Memoriam an die Fischergilde und sie batteln sich quasi um die Lautstärke ihrer Musik, die aus ihren Lautsprechern dröhnt und eine kunterbunte Kakophonie erzeugen. Vor allem die Jüngeren schätzen die Bootsparties, deren Betreiber oft schon Wochen vor dem Event ausgebucht sind. Mitfahren darf alles, was nicht untergeht.
Inseltypisch sind zudem die Konzerte mit den Seemannsliedern „Habaneras“, die zwar ihren Ursprung am Festland Spanien haben, aber auf den Kanaren eine ganz eigene Ausprägung und Bedeutung erlangten. Die Songtexte drehen sich um Liebe, Sehnsucht, Familie etc. Die Mundharmonika zählt dabei zu den typischen Musikinstrumenten, währen der langsame, dramatische Rhythmus eher an Tango erinnert. Hierzulande hat sich also die leicht veränderte Habanera über die Zeit durchgesetzt.
