Ausgabe Nr.
Ausgabe Nr.
J M upload 03.01.2019, Viva Edition 147 | Print article

Neues vom Bürgermeister der drittgrößten Tourismusgemeinde?

Am 5. Dezember lud Bürgermeister Marco Aurelio Pérez Sánchez zum traditionellen Weihnachtstreffen in das Restaurante Aeroclub nach Tarajalillo in San Agustín ein und über 500 Bürger folgten seiner Einladung. Er und sein komplettes Führungsteam der Gemeinderäte standen quasi Spalier, um jedem einzelnen Gast die Hand zu schütteln. Als Ehre empfand ich die persönliche Einladung, also nicht in offizieller Mission als Herausgeberin eines Magazins, die ich natürlich gerne annahm. An diesem Abend wurden einige höchst interessante Informationen verlautbart, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Nach einem kurzen Einleitungsvideo über die Gemeinde und ihre Aktivitäten der letzten Jahre, wie z. B. sportliche Großereignisse, übernahm nach den Begrüßungsformalitäten schließlich der Bürgermeister das Wort. 

„Wir dürfen stolz sein auf unsere Gemeinde und was wir gleistet haben. Vielen Bürgern ist oft gar nicht klar,  welchen Stellenwert wir haben. Die Medien sind voll von Bildern, dass der chinesische Präsident in Madrid war. Na und? Er war hier bei uns. Und sogar der König war in unserer Gemeinde und das im Rahmen des internationalen Tourismusforums zwei Mal. In welches andere Ayuntamiento Spaniens kommt der König zu einem Event?

Unser Veranstaltungskalender liegt auf höchstem Niveau, genauso wie unsere Bedeutung als Tourismusgemeinde. Das zuvor gezeigte Video ist nur ein ganz kleiner Ausschnitt der Aktivitäten, die wir in den letzten Jahren umgesetzt haben und unser Weg eine moderne Gemeinde zu sein, ist noch nicht am Ziel. Das konnten wir, weil wir alle konstruktiv an einem Strang ziehen und die gleiche Arbeitsethik leben. In Spanien gibt es von den 153 Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern nur acht, die mit absoluter Mehrheit regiert werden und San Bartolomé de Tirajana ist eine davon. Wir, die Politiker und Gemeindebediensteten, müssen weiterhin hart daran arbeiten, dass sinnvolle Projekte realisiert werden, die allen hier lebenden Zugute kommen und welche die Basis legen müssen, um zukünftig Bestand haben zu können. Wie in unserem Strategiepapier veröffentlicht, ist die Digitalisierung eines der Kernthemen. Wir haben insgesamt 16 Millionen Euro für IT Projekte vorgesehen, welche die Dienstleistungen für Bürger und für Touristen bieten oder verbessern sollen. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir vom Tourismus leben. Hinsichtlich des Volumes der Urlauber liegt nur Barcelona und Madrid vor San Bartolomé de Tirajana. Die Urlauber sollen sich gleich auskennen, wenn sie hier ankommen und am Ende profitiert jeder in der Gemeinde davon“, sagt Marco Aurelio Pérez Sanchez.

Der Bürgermeister fährt mit klaren Worten fort: „Und dann gibt es die untätigen Lamentierer, die selbst gar nichts tun, aber alles schlecht machen und mit unfairen Argumenten die Leistungen schmälern. Solche Einstellungen brauchen wir nicht. Daher möchte ich auf einige Themen kurz eingehen. 

- Weihnachtsbeleuchtung:

Es wurde bemängelt, dass wir keine Weihnachtsbeleuchtung haben. Jedes Jahr scheint Weihnachten um eine Woche nach vorn zu rücken. Gerade in der heutigen Zeit der Nachhaltigkeit und im Sinne eines bewußten und verantwortungsvollen Umgangs mit Energie vor dem drohenden Klimawandel müssen wir entsprechend agieren (siehe auch Strategiepapier „Canarias4Life“). Wir können ja nicht im August mit der Weihnachtsbeleuchtung beginnen, schon gar nicht, in der heutigen Zeit der Nachhaltigkeit und des verantwortungsbewussten Konsums. Weihnachten ist und bleibt am 24. Dezember und daher reicht es, wenn wir am 14. Dezember die Beleuchtung aktivieren. Und sie wird so hell wie noch nie erstrahlen, denn wir konnten das Budget dafür von 30.000 Euro auf 70.000 Euro erhöhen.

- Parque Castillo de Romeral:

Man kritisierte, der Park wird nicht eröffnet, so wie ich auch bei anderen Parks und Spielplätzen damit konfrontiert wurde. Wir können natürlich öffentliche Plätze, Parks etc. erst dann freigeben und eröffnen, wenn wir die dazu notwendigen baulichen Abnahmen und Freigaben erhalten. Die Sicherheit geht vor und wir können nicht riskieren, dass man zu Schaden kommt, nur weil die Beleuchtung noch nicht aktiv ist. 

- Müll:

Wir haben die Müllbeseitigung restrukturiert und sie funktioniert. Doch wenn man fünf Minuten bevor die Müllabfuhr kommt, ein Foto macht und mir diesen übervollen Müllcontainern sendet, dann muss ich mich wundern. Dass nichts neben die Container geworfen werden soll, ist die Pflicht eines jeden Einzelnen und hier ist noch viel Bewusstseinsbildung bei den Menschen notwenig.

- Siam Park Wasserpark:

Das Projekt Wasserpark Siam Park läuft, wenn auch langsam (Die komplette Stellungnahme finden Sie auf unserer Webseite: www.viva-canarias.es).

- Abriss eines Hauses in El Salobre

Ende November wurde in El Salobre ein Haus abgerissen. Um klar zu sein, das geschah nicht durch die Gemeinde. Im gegenständlichen Fall wurde das Gebäude ohne Baugenehmigung erbaut und schließlich baulich auch noch erweitert. Die Kanarenregierung kontrolliert laufend und streng. Mindestens einmal im Jahr fliegen sie im Auftrag der Agencia de Protección de Datos mit Helikoptern über die Insel und machen Fotos, die dann mit den Bebauungsplänen verglichen werden. Der Abriss wurde weder vom Ayuntamiento durchgeführt, noch in Auftrag gegeben. Die Bürger müssen nicht Angst haben, dass ihr Zuhause abgerissen wird. Das war ein Einzelfall.

Manche sagen auf Teneriffa sei vieles besser. Ja, sie arbeiten auch effizienter und zielorientierter. Vor allem aber arbeiten sie. Wenn man selbst nicht arbeitet, dann produziert man auch nichts. Ich bin in mich gegangen und habe überlegt, was die Inselregierung von Gran Canaria in den letzten dreieinhalb Jahren gemacht hat oder welche Projekte realisiert wurden etc. Mir ist rein gar nichts eingefallen. Das ist traurig, denn Gran Canaria muss als Ganzes funktionieren mit fleissigen und kompetenten Menschen, deren Arbeitsethik stimmt, so wie es der Fall ist bei Manuel Pérez, dem nächsten Bürgermeister von Santa Lucía, einem Architekten. Ich habe mich daher entschlossen für die Inselregierung von Gran Canaria zu kandidieren.“ 

Marco Aurelio Pérez Sanchez bedankt sich für die Treue bei jedem einzelnen seines Führungsteams und bei manchen laufen sogar Tränen die Wange herunter während er fortfährt: „Beruhigt kann ich die Führung der Gemeinde in die Hände von Elena Álamo Vega übergeben. Sie ist ein Profi und seit vier Legislaturperioden dabei. Sie kennt die Gemeinde und den Behördenapparat wie ihre Westentasche, kennt jede Abteilung und weiß, wie alles funktioniert und vor allem – ihre Arbeitsethik stimmt! Und aus meiner Erfahrung unserer jahrelangen Zusammenarbeit mit Frauen weiß ich, sie auch performan.“