Ausgabe Nr.
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J M upload 07.10.2019, Viva Edition 156 | Print article

Carolina Casar - Salud Dental und das Smile Design im Selbsttest

Vor einem Jahr eröffnete Carolina Casar eine Praxis in Vecindario, gleich neben dem beliebten Einkaufszentrum Atlántico. Ihre Öffnungszeiten bis in die Nachtstunden waren für mich ideal, da es tagsüber schwierig ist sich einige Stunden zu absentieren. Mit meinen Besuchen lernte ich die herzliche und kompetente Chefin näher kennen, ihre Ideen und Visionen, ihre Antriebsfeder und ihr Zugang. 

Unverblümt teilte sie mir mit, dass sie gerne verstärkt Ausländer als ‚Kunden‘ akquirieren will und inzwischen ihren Betrieb und ihr Team mit mehrsprachigen Mitgliedern entsprechend umorganisiert hat. Welche Motivation steckt hinter diesem Vorhaben. Das will ich bei meinem jüngsten Besuch im September wissen. „Die Ausländer, insbesondere die deutschsprachigen Kunden schätze ich sehr. Ja, sie sind sehr anspruchsvoll, aber aufgrund  dem Niveau meiner Ärzte und der modernen Techniken und Apparate bin ich überzeugt, dass ich hier zur vollsten Zufriedenheit arbeiten kann. Was ich sehr schätze ist, dass man immer gleich weiß, woran man ist. Ja bedeutet ja und Nein eben nein. Es gibt kein hin und her. Zudem sind sie sehr korrekt und pünktlich, was mir sehr hilft die Dienstleistungen und den Alltag perfekt zu organisieren. Wenn sie einen Termin nicht wahrnehmen können, dann sagen sie auch ab. Bei meinen Landsleuten läuft das alles nicht immer so reibungslos.“

Das sind für mich nachvollziehbare Argumente und Carolinas Anspruch und ihrer klarer Blick für das Ganze imponieren mir. Ich wünschte, ich könnte mir ein Scheibchen Durchsetzungsvermögen entlehnen. Sie führt mich nicht ohne ein gewisses Maß an Stolz durch ihre schöne Praxis, die von A bis Z durchgestylt ist und auch die Arbeitskleidung des ganzen Teams fügt sich perfekt in das Corporate Design. Die Behandlungsräumlichkeiten sind tageslichtdurchflutet und geben den Blick auf den Atlantik am Horizont frei. Da und dort sind Kleinigkeiten noch im Entstehen, wo spezielle Gerätschaften folgen sollen. Platz zum Expandieren hat Carolina auf jeden Fall.

Ihr Weg: Qualität, Leistung und Investition

Der Arztbesuch ist eine sehr persönliche Entscheidung und wie gedenkt sie das Vertrauen der neuen Klientel zu gewinnen? „Mit Geduld, Leistung und Investitionen“, erklärt mir die Hausherrin und fährt fort: „Mir ist klar, dass ich Geld investieren muss, damit man uns kennenlernt. Wenn die Kunden erst einmal kommen, dann ist die Kombination einer positiven Mundpropaganda aufgrund zufriedener Patienten ein nicht zu unterschätzender Faktor. Im Laufe der Zeit wächst die Community, das sehe ich schon jetzt, nach der kurzen Zeit. 

Was mich enorm gestört hat waren die unterschiedlichen Preise bei manchen Zahnärzten, im Besonderen in den Touristenhochburgen. Man beginnt sich für die eigene Zunft zu schämen und es kam mir so vor, als ob die Kanarier drei Preise in Anwendung bringen. Der Günstigste ist für die Einheimischen, ein etwas höherer für die Festlandspanier und ein weiterer, viel teurerer, für die Ausländer. Das kann und darf so nicht sein. Darum wollte ich von Anfang an vollkommene Transparenz und habe seit jeher unsere Preise publiziert. Die werden nicht, je nach Kunde, flexibel festgelegt.“

In ihrer Praxis spürt man den großen Teamgeist und die Herzlichkeit. Man fühlt sich wohl und ich spreche Carolina darauf an: „Ja, das war mir von Anfang an sehr wichtig. Ein schönes Interieur, Pflanzen und eine entspannende Musik ist eine Sache, aber es soll auch nicht nach ‚Krankenhaus’ riechen.“ Sie führt mich in einen Raum, dem Labor und Kühlraum, wo bestimmte Medikamente gelagert werden und einige, mein Laienverständnis übersteigende, Gerätschaften stehen. Carolina öffnet den Kühlschrank und entnimmt ein Fläschchen, das in einem Plastikbeutel zusätzlich versiegelt ist und erklärt: „Es gibt nur ein Mittel, das diesen schrecklichen Geruch, den wir mit einem Zahnarztbesuch normalerweise assoziieren, versprüht und das ist dieses hier. Das wird nur bei Wurzelbehandlungen benötigt. Daher führen wir solche Behandlungen grundsätzlich nur montags durch und machen all diesen Aufwand, damit  keine olfaktorische Wahrnehmung in der Praxis gemacht werden kann. Außerdem ist bei mir im Team jeder gleich, es gibt keine Hierarchien und wenn Not am Mann ist, dann packe ich in jedem Bereich auch selbst zu.“

Eine Pionierin auf den Kanaren „Smile Design“

Ich studiere ihre Preisliste und dabei sticht mir ein Wort ins Auge: „Smile Design“ - was ist das? Carolina beginnt überschwänglich mich für diese neue, aus Hollywood stammende Methode für ein perfektes Lächeln zu begeistern. Es sei so schwierig zu erläutern, aber wenn man den Unterschied sieht, zwischen vorher und nachher, dann sind die Klienten begeistert. Eigentlich bin ich mit meinem Lächeln gar nicht so unglücklich, beginne aber mein Gebiss bzw. mein Lächeln im Spiegel kritisch zu beäugen und stelle fest, dass es alles andere als perfekt ist. Carolina bietet mir an, Smile Design zu demonstrieren. Nicht wissend, was auf mich zukommt, habe ich mit investigativem Anspruch zugesagt. 

Smile Design - der Selbsttest

Wir treffen uns in ihrer Praxis eine Woche danach und ich staune, dass eine Entourage an Spezialisten bereits auf mich wartet. Ein Facharzt aus Las Palmas, ein Spezialist für das 3D-Modell, eine Assistentin und natürlich die Ärztin, die schon ganz aufgeregt ist, wie ich reagieren werde. Ich setze mich auf den Behandlungsstuhl und habe ein komisches Bauchgefühl, denn ich habe rein kein einziges Detail vorab erfragt - wollte sozusagen in das kalte Wasser springen und mich vom „Smile Design Himmel“ unvoreingenommen verzücken lassen. Man sieht mir meine Nervosität an und Carolina lacht: „Du musst keine Angst haben. Wir machen einfach einen 3D-Scan, das bedeutet ohne jegliche direkte Berührung. Der Fachmann hat seinen Laptop aktiviert, der mit einer Art Stift verbunden ist und an dessen Ende eine Scankamera installiert ist. Zahn um Zahn scannt er mein Gebiss  (Foto 02) und das einzige, das ich vernehme, ist das leise Pipsen des Scanners. Die Daten werden unverzüglich in ein spezielles Programm am Computer übertragen bzw. eingespielt, das den Status jedes einzelnen Zahns anzeigt. Nach etwa 20 Minuten bin ich fertig und mein Gebiss ist am Bildschirm.

Nun werden Fotos von meinem Gesicht aufgenommen, von vorne, von der Seite, von oben etc. Den Buchstaben M soll ich in einer Art Endlosschleife eine Minute lang sprechen und werde dabei aufgenommen, komme mir etwas blöd vor und ärgere mich, dass ich wirklich gar kein Make-Up aufgetragen habe und jetzt meine Fotos so durch die Welt geschickt werden … (jede Frau ist doch ein wenig eitel).

Ich bin von der 3D-Abbildung begeistert und Carolina erklärt mir, dass man dadurch keine unangenehmen Abdrücke nach alter Manier herstellen muss. Einmal gescannt, dient diese Information auch für zukünftig notwenige andere Eingriffe (z. B. Krone, Prothese etc.)

Der Prototyp des perfekten Lächelns

Drei Wochen später begebe ich mich wieder in die Praxis für den nächsten Schritt, den Prototyp meines ‚idealen Gebisses‘. Der Facharzt aus Las Palmas ist wieder da und präsentiert mit Stolz - mein Gebiss (Foto 03). Es ist schon komisch seine eigenen Zähne in 100 %-iger Abbildung als Modell in der Hand zu halten (siehe Foto). Er deutet auf einige Stellen und merkt an, dass in den farblich eingezeichneten Zonen quasi Handlungsbedarf bestünde.

Ja, mein Gebiss ist, so wie ich, in die Jahre gekommen (Foto 04). Meine Schneidezähne haben sich im Laufe der Zeit durch Stress verursachtes Aneinanderreiben stark verkürzt, stellenweise sehr dünn und an einer Ecke fehlt sogar ein kleines Stück. Zudem sind die Abstände der einzelnen Zähne zueinander unregelmäßig - ja, sie haben sich quasi in den letzten Jahren auf Wanderschaft begeben. Teilweise liegen sie wirklich zu weit auseinander. Die kann man mit dem Tragen einer unsichtbaren Schiene schrittweise in die Endposition führen. Das kann, je nach individueller Situation, einige Wochen bis Monate dauern.

Übersteigt die eigene Vorstellungskraft

Der Prototyp soll veranschaulichen, wie mein Gebiss aussehen könnte (Foto 05). Für die Berechnungen und Erstellung des Gebisses kommen viele Parameter zum Tragen. Wie sahen die Zähne einst aus, welche Körpergröße hat man und wie weit ist das Lächeln. Das Gebiss wird anhand des eingangs beschriebenen Scans von darauf spezialisierten Fachärzten in den USA hergestellt. Durch die suboptimale Lage meiner bestehenden Zähne dient das Modell dazu, mir vor allem die Optik zu veranschaulichen. In meinem konkreten Fall ist durch die ‚Schieflage‘ einiger Zähne das Modell weitestgehend an das Endresultat gearbeitet. Im Endresultat ist es dann noch schöner, weil nicht so “dick“ - wird mir erklärt.

Der Zahnarzt stülpt mir nun dieses temporäre Modell der idealen Zähne über und ich ‚smile‘ beim Anblick des Designs. Nun begutachte ich mich von vorne, von der Seite von oben … hahaha. Ja, so sieht ein strahlendes Lächeln aus und kein Wunder, dass immer mehr Menschen dazu tendieren. 

Der Hype setzte in den USA ein und kommt langsam nach Europa. Waren es anfänglich Stars und Sternchen, Moderatoren und Kreative aus dem Beauty-Business, so sind es immer mehr ‚normale Menschen‘, die ihr Erscheinungsbild optimieren möchten. Gerade die Zähne sind ein so mächtiges Werkzeug in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Ein entwaffnendes Lächeln, ein einnehmendes oder ansteckendes Lächeln, Zähne zeigen heißt nicht zuletzt „ich bin dein Freund, ich tue dir nichts“. Wann ist ein lächeln schön? Wenn es mit der eigenen Persönlichkeit harmoniert, wenn es Natürlichkeit bewahrt und trotzdem strahlend ist, wenn es zudem das physiognomische Gesamtbild einer Person unterstreicht (z. B. eine Großgewachsene mit zu kurzen Zähnen wirkt unharmonisch). Für die Menschen ist ein schönes Lächeln zu haben einfach lebensverändernd.

Praxistest im ‚echten‘ Leben

Ich fragte, ob ich das Modell einige Tage tragen darf und plane meine Freunde und Bekannten zu befragen, aber ohne ihnen davor etwas zu verraten.  

Etwas traurig fuhr ich wieder in die Praxis und ließ mir das Modell von meinen Zähnen wieder entfernen - man gewöhnt sich einfach zu schnell an schöne Dinge. Jetzt kam mir mein Bestehendes irgendwie mickrig vor. Ich wollte von Carolina wissen, wieviel das nun kostet.

• Die Erstellung des 3D-Sancs und die Anfertigung des Modells „Smile Design“ in den USA ist einmalig und kostet 600 Euro. Dieses Geld wird allerdings im Falle einer Behandlung in Anrechnung gebracht, also abgezogen.

• In meinem Fall ist aufgrund der Zahnfehlstellungen eine unsichtbare Zahnregulierung erforderlich. Die Schienen werden in einem Intervall von ca. 14 Tagen ausgetauscht, bis sich die Zähne in ihrer optimalen Position befinden. Die Orthodontie würde mich 4.500 Euro kosten.

• Als dritter und letzter Punkt kommt die ästhetische Korrektur einzelner Zähne (siehe markierte Stellen im Foto). Manchmal hilft schon kleinere Lücken zu schließen und durch die korrigierte Position entsteht ein guter Gesamteindruck. Sind die Zähne zu kurz oder fehlen Ecken werden diese gemäß dem Modell modelliert und mit einer Art Furnier überzogen. Carolina verwendet dazu kein Porzellan, denn das wirke durch die Lichtundurchlässigkeit nicht natürlich und fällt auf, insbesondere bei einzelnen punktuellen Einsätzen im Gebiss. Carolina schwört auf den Einsatz von Zirkonia. Dieses wird, wie bei einem Furnier, auf den Zahn aufgetragen bzw. geklebt, konkret ist dies (in meinem Fall) bei acht Zonen erforderlich. Die Anzahl und der Umfang ist so individuell wie die Klienten und kostet 470 Euro pro Zahn.

Meine Entscheidung ist schon gefallen, das bleibt aber mein Geheimnis ... Julija Major

Kontakt

Salud Dental, Avda. Atlantico 363 in 35110 Vecindario (neben C. C. Atlántico). Parkplätze vorhanden. 
Email: info@saluddentalcanarias.es     
www.saluddentalcanarias.es
Mo. - Fr. von 9.30 - 21.00 Uhr 
Tel.: (+34)  928 389 760, (+34)  683 347 199