Ausgabe Nr.
Ausgabe Nr.
J M upload 16.04.2020, | Print article

Coronavirus Kanaren Update 16. April, nur 13 Neuinfizierte

Viva Canarias Online 16.04.2020 |19:35 h MEZ-1 | Die Fallzahlen auf den Kanarischen Inseln steigen erfreulicherweise kaum noch an. Mit nur 13 weiteren identifizierten Neuinfizierungen liegt die Gesamtzahl nun bei  1.988 Personen liegt, davon sind 1.259 aktiv (63,33 %).

Genesen sind ein Drittel der Infizierten, konkret 622 Personen. Die Zahl der Toten ist um drei weitere auf 107 gestiegen.

Hospitalisiert sind 802 COVID-19 Erkrankte, wobei akumuliert 488 Patienten aus dem Gesundheitsbereich (!) stammen. Das entspricht etwa 1,6 % der 30.000 verfügbaren Ressourcen im Gesundheitsbereich - laut Pressestatement der Kanarenregierung vom 4. April 2020.

Einen schweren Krankheitsverlauf haben 156, die also eine intensivmedizinische Betreuung (UCI**) bedürfen. Insgesamt ist derzeit etwa die Hälfte der verfügbaren UCI Kapazitäten auf dem Archipel ausgeschöpft - siehe Coronavirus: Behandlungskapazitäten auf den Kanaren? Status Quo

Die Situation auf den Kanaren

Teneriffa ist besonders stark betroffen, wo fast zwei Drittel aller Coronavirus Infizierten identifiziert wurden. Allerdings ist die Wachstumskurve sehr abgeflacht ('nur' zehn Neuinfizierungen). Generell sind die Hotspots in den Ballungszentren, also in den Hauptstädten zu beobachten. Auf Gran Canaria sind derzeit nur in den Gemeinden Tejeda, Artenara und La Aldea de San Nicolás keine Fallzahlen registriert.Details auf Gemeindeebene kann man in dem am 4. April veröffentlichten Dashboard der Kanarenregierung jederzeit einsehen: Interaktive Karte der Kanarischen Inseln

Letalität

Etwa zehn Prozent mehr Frauen als Männer haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Insgesamt sind auf den Kanarischen Inseln 104 Tote zu beklagen, wobei ca. 80 Prozent über 70 Jahre alt sind.

Bei der Sterberate rückt das Verhältnis Männer vs. Frauen weiter zusammen und entwickelt sich in Richtung internationale Kennzahlen, die eine ziemlich ausgewogene Rate ausweisen. Auf dem Archipel sind derzeit 61 Männer (58,65 %) und 43 Frauen (41,35 %) an oder mit COVID-19 gestorben. Allerdings ist die tatsächliche Sterberate aufgrund der vielen aktiven Fälle im Moment nicht aussagekräftig und muss am Ende der Pandemie endgültig bewertet werden. Darüber hinaus ist die Dunkelziffer der asymptomischen Infizierten unbekannt. 

Hinweis: Am stärksten gefährdet sind Menschen mit chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetiker, Menschen mit Immunschwäche oder Krebs, chronischen Nieren- oder neuromuskulären Erkrankungen sowie Lungenerkrankungen. In den USA scheinen vermehrt auch jüngere Menschen daran zu sterben, vor allem wenn ein starkes Übergewicht vorherrscht.

Roadmap zur 'neuen Normalität'

In den Kanarischen Seniorenheimen sind in den letzten Wochen vermehrt Personen mit dem Coronavirus identifiziert worden, besonders auf Teneriffa. Es handelt sich also um jene Menschen, bei denen die COVID-19 Krankheit mit hoher Wahrscheinlichkeit einen schweren Verlauf hat bzw. sogar häufig zum Tod führt. Inzwischen wurden 2.200 Testungen durchgeführt.

Bei der heutigen Videokonferenz mit Ministerpräsident Pedro Sánchez und den Vertretern der Autonomen Regionen (Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres und Francina Armegon, Präsidentin der Balearen) riefen beide die Zentralregierung in Madrid dazu auf, die Häfen und Flughäfen beider Regionen erst in einem letzten Schritt wieder zu öffnen. Durch die naturgegebene Isolation beider Inselgruppen habe man sehr gute Ergebnisse in Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus erzielen können. Zudem fordern beide auch nach einer allfälligen Öffnung die Hygienekontrollen für die Passagiere zu intensivieren.

Reporting

Quelle: Gobierno de Canarias, Stand: 13.04.2020. Die Letztveröffentlichung ist täglich jeweils um 20:00 Uhr MEZ-1. Unter Umständen sind zu diesem Zeitpunkt nicht alle Fälle näher spezifiziert. Diese sind erst am Folgetag zugeordnet. Durch diese marginalen Verzögerungen kann es rückwirkend auch zu Korrekturen kommen. Darüber hinaus wurde das Reporting geändert. Dies bedeutet, dass nicht der Ort der Meldung des Infizierten ausschlaggebend ist, sondern wo der Fall registriert wurde. Daher kam es zu Verschiebungen der Werte. In der ersten April-Woche kam es zu Anpassungen in der angewandten Reporting Logik, weshalb zu zu leichten Verschiebungen bei der Zuordnung zu den einzelnen Inseln gekommen ist.

Echtzeit Reporting - Dashboard

Am 7. April 2020 launchte das Gesundheitsministerium ein Dashboard mit Coronavirus Fallzahlen bis auf Gemeindeebene: Interaktive Karte der Kanarischen Inseln

Unser Glossar dazu finden Sie in: Kanaren launcht Echtzeitreporting der Coronavirus Fallzahlen bis auf Gemeindeebene

Mix Radio FM 101.1

Der größte Radiosender Mix Radio FM 101.1 sendet seit 30 Jahren und informiert die deutschsprachige Gemeinschaft über die aktuelle Situation auf den Kanaren. Sie können ihn auch online hören.

Mundschutz - Aufruf zur Mithilfe

Die kanarische Zivilschutzbehörde (Protección Civil) hat die Bürgerinnen und Bürger, die über eine Nähmaschine verfügen, um Mithilfe gebeten, um Mundschutz zu nähen. Sie werden die benötigten Materialien, Stoffe, Schnitte und Anleitung zur Verfügung stellen. Im Moment (Stand 30.03.2020) herrscht ein Engpass bei den Stoffen vor, doch kann man sich auf die Warteliste setzen lassen. Wer mithelfen will, kann sich unter folgender Telefonnummer melden. Tel.: 928 77 38 00

Der Zivilschutz hat am 3. April 2020 begonnen die genähten Mundschutzmasken bereits unter der Bevölkerung zu verteilen.

Notfallnummern Kanaren

Information: 900 112 061
Notfall: 112

Aufgrund der großen telefonischen Nachfragen bitten die Behörden die Notrufnummer 112 tatsächlich nur im Notfall zu wählen. Bisher gingen auf beiden Servicenummern 49.022 Anrufe ein.

Übersicht über unsere Berichterstattung zum Thema Coronavirus auf den Kanarischen Inseln

Coronavirus Chronologie der Kanarischen Inseln