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Coronavirus Update Kanaren 28. Mai 2020

Viva Canarias Online 28.05.2020 | Nur noch 11 % aller Fälle sind noch aktiv und davon befinden sich nur 33 Personen in Krankenhäusern. Drei weitere Personen wurden mit dem Coronavirus identifiziert und zwar zwei auf Gran Canaria und einer auf La Palma. Die Steigerungsrate betrug die letzen dreißig Tage durchwegs weniger als 1 Prozent.

 

Fallzahlen Kanarischen Inseln

Insgesamt waren zum Stichtag kumuliert 2.337 Personen mit dem Coronavirus identifiziert worden, von denen bereits 1.928 genesen sind (82 %, Chart o.: Linie blau). Berücksichtigt man die 160 Gestorbenen (7 %), dann verbleiben 371 Personen aktiv (11%, Linie orange). 

Das Spanische Geundheitsministerium hat die Kriterien für die Identifikation von möglichen Infizierten erweitert. Zu diesen Symptomen zählen Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns, Durchfall, Muskelschmerzen. Derzeit stehen noch 67 unter Verdacht (Stand 24.5.2020). Ergebnisse der Tests noch ausständig.

Hospitalisiert sind bzw. waren 945 Personen, wobei es sich akumuliert bei 587 Covid-19 Patienten um Personen aus dem Gesundheitsbereich handelt (unverändert!). Das entspricht in etwa 1,89 % der 31.000 verfügbaren Ressourcen - laut Pressestatement der Kanarenregierung vom 4. April 2020. ( siehe Coronavirus: Behandlungskapazitäten auf den Kanaren? Status Quo

Einen schweren Krankheitsverlauf haben 179 Personen, die eine intensivmedizinische Betreuung (UCI**) bedürfen.

Testkapazitäten

Wie berichtet wurden die Testkapazitäten auf 2.000 bis 3.200 pro Tag erhöht. Bisher durchgeführt wurden 122.797 PCR-Tests an 99.603 Personen, größtenteils bei Personal aus dem Gesundheitsbereich.

Auf Inselebene - Bald Phase 3 für drei Inseln?

 

La Graciosa, La Gomera und El Hierro könnten am 1. Juni 2020 bereits in die Phase 3 der Deeskalation vorrücken, falls dieses Wochenende die Regierung den am 25. Mai 2020 gestellten Antrag des Kanarenpräsidenten Ángel Víctor Torres zustimmt. Drei Inseln hatten weder in Phase 1 noch in Phase 2 Coronavirus Fälle. Zudem haben beide ein neues, sehr effizientes System namens Panther-Grifols implementiert, um PCR Tests für Verdachtsfälle durchzuführen. Die Kapazität liegt bei bis zu 750 am Tag und somit können beiden unabhängig von Teneriffa mögliche Infizierte selbst testen.

Darüber hinaus habe man genügend Sanitätsmaterial auf Reserve (Schutzkleidung etc.), um bei einem erneuten Ausbruck schnell reagieren zu können.

Angemerkt werden muss zudem, dass bei sechs von den acht Kanarischen Inseln seit längerem keine Personen mit dem Coronavirus identifiziert wurden. Der letzte Fall auf El Hierro war am 24. April 2020, auf La Gomera am 29. April 2020 und auf Lanzarote gar am 30. März 2020. Die jüngsten Fälle auf La Palma und Fuerteventura waren am 11. bzw. am 14. Mai dazu. Überhaupt kein einziger Fall wurde mit knapp 700 Einwohnern auf der kleinsten bewohnten Insel des Archipels, La Graciosa, gefunden. Daher traten die kleinen Inseln bereits in Phase 2 der Deeskalation (siehe Deeskalationsplan).

Vorige Woche wurden vom Gesundheitsministerium 36 Personen als „nicht spezifiziert“ eingestuft, da ihre Wohnsitzgemeinde nicht eindeutig geklärt werden konnte, was sich in der Kurve der Insel Gran Canaria widerspiegelt. Auch sind es vor diesem Hintergrund nicht 158 Tote, sondern 150. Die Zuordnung zu der jeweiligen Altersgruppe folgt.

Details auf Gemeindeebene kann man in dem seit 4. April 2020 veröffentlichten Dashboard der Kanarenregierung jederzeit einsehen: Interaktive Karte der Kanarischen Inseln

Nasen-Mundschutzmaskenpflicht

Seit 21. Mai 2020 ist das Tragen von Nasen-Mundschutzmasken für alle Personen ab 6 Jahre in der Öffentlichkeit verpflichtend, falls der Sicherheitsabstand von 2 Metern nicht eingehalten werden kann. Das gilt für geschlossene Räume sowie im Freien. Die Verordnung empfiehlt das Tragen von Masken auch für Minderjährige von 3 bis 5 Jahren. Keine Masken tragen müssen Personen mit gerechtfertigten gesundheitlichen Gründen.

Mortalität

Auf den Kanarischen Inseln sind bisher 160 Menschan am oder mit dem Coronavirus gestorben sind (entspricht knapp 7 %) wobei mehr als zwei Drittel über 70 Jahre alt waren. Sie vereilen sich wie folgt: 107 auf Teneriffa, 6 auf La Palma, 36 auf Gran Canaria und 6 auf Lanzarote.

Die WHO schätzte anfänglich, dass die Mortalität weltweit bei 2% liegen wird. Am 3. März 2020 revidierte die WHO den Wert auf 3,4 %. Im Vergleich: Die Grippe tötete weniger als 1 % der Infizierten. 

Hinweis: Am stärksten gefährdet sind Menschen mit chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetiker, Menschen mit Immunschwäche oder Krebs, chronischen Nieren- oder neuromuskulären Erkrankungen sowie Lungenerkrankungen. In den USA scheinen vermehrt auch jüngere Menschen daran zu sterben, vor allem wenn ein starkes Übergewicht vorherrscht.

Reporting

Quelle: Gobierno de Canarias, Die Letztveröffentlichung ist täglich jeweils um 20:00 Uhr MEZ-1. Unter Umständen sind zu diesem Zeitpunkt nicht alle Fälle näher spezifiziert. Diese sind erst am Folgetag zugeordnet. Durch diese marginalen Verzögerungen kann es rückwirkend auch zu Korrekturen kommen. Zudem hat die Zentralregierung die Autonomen Regionen aufgefordert zukünftig ihre Daten täglich in der Zeit von Mitternacht bis Mittag des Folgetags einzumelden. Darüber hinaus wurde das Reporting geändert. Dies bedeutet, dass nicht der Ort der Meldung des Infizierten ausschlaggebend ist, sondern wo der Fall registriert wurde. Daher kam es zwischenzeitlich zu Verschiebungen der Werte. In der ersten April-Woche kam es zu Anpassungen in der angewandten Reporting Logik, weshalb zu zu leichten Verschiebungen bei der Zuordnung zu den einzelnen Inseln gekommen ist.

Echtzeit Reporting - Dashboard

Mix Radio FM 101.1

Der größte Radiosender Mix Radio FM 101.1 sendet seit 30 Jahren und informiert die deutschsprachige Gemeinschaft über die aktuelle Situation auf den Kanaren. Sie können ihn auch online hören.

Mundschutz - Aufruf zur Mithilfe

Die kanarische Zivilschutzbehörde (Protección Civil) hat die Bürgerinnen und Bürger, die über eine Nähmaschine verfügen, um Mithilfe gebeten, um Mundschutz zu nähen. Sie werden die benötigten Materialien, Stoffe, Schnitte und Anleitung zur Verfügung stellen. Im Moment (Stand 30.03.2020) herrscht ein Engpass bei den Stoffen vor, doch kann man sich auf die Warteliste setzen lassen. Wer mithelfen will, kann sich unter folgender Telefonnummer melden. Tel.: 928 77 38 00

Der Zivilschutz hat am 3. April 2020 begonnen die genähten Mundschutzmasken unter der Bevölkerung zu verteilen.

Notfallnummern Kanaren

Information: 900 112 061
Notfall: 112

Aufgrund der großen telefonischen Nachfragen bitten die Behörden die Notrufnummer 112 tatsächlich nur im Notfall zu wählen. Bisher gingen auf beiden Servicenummern 49.022 Anrufe ein.

Global View

Die Performance der Kanarischen Inseln ist im internationalen Vergleich sehr gut. 

Übersicht über unsere Berichterstattung zum Thema Coronavirus auf den Kanarischen Inseln

Coronavirus Chronologie der Kanarischen Inseln