Ausgabe Nr.
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J M upload 02.12.2019, Viva Edition 158 | Print article

Restaurant Il Vespino Vecchio, bei Gaetano & Cristian

Als leidenschaftliche und anspruchsvolle Esserin habe ich mein ‚Hobby‘ auch in meinen Beruf einfließen lassen. Nach knapp acht Jahren bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass man keine Restaurantbewertung abgeben kann, nach einem einzigen Besuch. Ein sehr gutes Restaurant machen viele Aspekte aus. Lassen wir die Schnellimbisse und Fast-Food-Ketten außen vor, wo das Ziel zu sein scheint, schnell viel im Magen zu haben - auf Kosten Qualität, Geschmack, Service und Ambiente.

Was macht ein gutes Restaurant aus?

Wie sieht das Ambiente aus? Wie geschmackvoll ist das Interieur? Ist es sauber, modern und gediegen oder schnuddelig und wenig appetitanregend. Welche Musik wird gespielt? Schmeichelt oder schmerzt sie unseren Ohren indem sie sich dominant in den Vordergrund stellt? Und ‚Last but not least‘: Fühlt man sich wohl und willkommen oder herrscht diese noble und gleichzeitig distanzierte Kühle vor, wo man am liebsten am Absatz kehrt machen möchte. Ein Paradebeispiel für ein rundum gelungenes Konzept ist das neapolitanische Restaurant Il Vespino Vecchio.

Gaetano Caprio und Christian Cardona (siehe Foto) führen das Lokal mit viel Herz und Liebe und kreierten dadurch eine wirkliche ‚Wohlfühlatmosphäre’, die keine leere Versprechung auf ihrer Werbeanzeige ist. Sie kennen ihre Gäste, selbst nach lediglich einem Besuch - eine für mich beneidenswerte Eigenschaft ist ihr Personengedächtnis. Selbst nach langer Zeit wissen sie wer woher kommt und andere persönliche Hintergründe. Das kommt gut an. Ihr Anspruch spiegelt sich aus meiner Sicht auch in ihrem Klientel wider, großzügige und durchwegs überaus freundliche Menschen. Nörgler habe ich bisher noch nie gesehen, obwohl ich häufig dort speise. 

Der Anfang war schwer

Wie sieht das Ambiente aus? Wie geschmackvoll ist das Interieur? Ist es sauber, modern und gediegen oder schnuddelig und wenig appetitanregend. Welche Musik wird gespielt? Schmeichelt oder schmerzt sie unseren Ohren indem sie sich dominant in den Vordergrund stellt? Und ‚Last but not least‘: Fühlt man sich wohl und willkommen oder herrscht diese noble und gleichzeitig distanzierte Kühle vor, wo man am liebsten am Absatz kehrt machen möchte. Ein Paradebeispiel für ein rundum gelungenes Konzept ist das neapolitanische Restaurant Il Vespino Vecchio.

Gaetano Caprio und Christian Cardona führen das Lokal mit viel Herz und Liebe und kreierten dadurch eine wirkliche ‚Wohlfühlatmosphäre’, die keine leere Versprechung auf ihrer Werbeanzeige ist. Sie kennen ihre Gäste, selbst nach lediglich einem Besuch - eine für mich beneidenswerte Eigenschaft ist ihr Personengedächtnis. Selbst nach langer Zeit wissen sie wer woher kommt und andere persönliche Hintergründe. Das kommt gut an. Ihr Anspruch spiegelt sich aus meiner Sicht auch in ihrem Klientel wider, großzügige und durchwegs überaus freundliche Menschen. Nörgler habe ich bisher noch nie gesehen, obwohl ich häufig dort speise. 

Der Vision folgen ...

Gaetano führt seine Vision tiefergehend aus: „Ich bin ein Cosmopolit im Geist und als Deutscher mit italienischen Wurzeln habe ich von beiden Kulturen das Beste für mich herausgenommen.  Mir war immer klar, dass ich meinen Horizont erweitern muss und zwar in jeder Hinsicht. Das beinhaltet für mich auch, dass ich offen bin für die Nationalität meiner Gäste und nicht von einer einzigen Nation abhängig bin. Daher habe ich immer ausgiebige Werbekampagnen in nicht deutschsprachigen Publikationen geschaltet, um auch Spanier, Schweden, Norweger und Engländer anzusprechen. 

Das hat sich am Ende ausgezahlt, denn im Sommer bin ich auch sehr gut besucht und leide nicht so sehr unter den Saisonschwankungen wie andere Gastronomen. Zum Glück habe ich sehr viele Stammkunden, die ich alle sehr ins Herz geschlossen habe. Ich bin so unendlich dankbar.“

Es geht nur als eingespielten Team

Cristian Cardona, den zweiten Geschäftsführer des Restaurants, haben die Gäste längst auch in ihr Herz geschlossen. Er bewahrt stets einen kühlen Kopf. Aufgrund der Doppelbelastung entschloss er sich schließlich sein eigenes Lokal aufzugeben und sich voll auf das gemeinsame ‚Projekt‘ zu konzentrieren und hat die Muße sich mit dem ‚Papierkram‘ auseinanderzusetzen. Inzwischen ist auch seine Mutter Carmen im Team und eine weitere wichtige Stütze. Hinter der Theke überprüft sie, ob alles gut läuft als ‚Herrin des Kontrollbildschirms‘. Man kann sich aufeinander zu hundert Prozent verlassen und vertrauen. Das ist in dieser stressbehafteten Branche ein unermessliches Juwel. 

Als wir hierher gezogen sind, da habe ich einige Herausforderungen nicht vorhergesehen. Ich hatte mir von italienischen Designern das Interieur machen lassen, meine Glasfront installieren etc. Aber ich hatte nicht den Schallpegel bedacht, der bei voll besetzten Tischen entstand. Da musste ich nochmals tief in die Tasche greifen einen dezenten Schallschutz zu installieren, der auch noch optisch schön ist. 

Was ich auch nicht bedacht habe ist der Nachteil, den eine Küche mit sich bringt, wenn sie eine Etage tiefer ist. Nach mehreren Lösungsansätzen haben wir auch dafür letztendlich eine gute Variante gefunden, um mit unserem Küchenteam eng in Kontakt zu stehen.“

Man muss mit der Zeit gehen

An der Bartheke ist ein Flachbildschirm angebracht und der ist quasi „der heilige Gral“. Er und all seine Mitarbeiter lassen dieses Screen nicht aus dem Blick und bei jeder Runde führt ein kurzer obligatorischer Zwischenstopp an diesem Ort das Personal und die Gastronomen an diese Ecke. 

„Manche Gäste haben geglaubt, dass wir Fußball schauen“ sagte mir Gaetano und erklärte weiter: „Ich habe dieses System das erste Mal bei einer großen amerikanische Kette gesehen und wollte es auch für mein Restaurant. Mit dem Bonieren wird jeder Tisch mit einem Zeitstempel in diesem System WonTecSolutions eingeloggt und es erscheint die Bestellung aller Positionen auf dem Display in grüner Farbe. Nach einer bestimmten Zeit wechselt es von grün auf gelb, was ein Hinweis ist, dass das Essen serviert werden sollte. Die Alarmstufe ist rot, wenn der Zeitpolster überschritten ist. Wenn das eintritt, dann sehe ich rot!

Es hilft enorm bei der Anzahl an Tischen und ich bin froh, dass ich diese Investition getätigt habe“, sagt der Vollblutwirt.

 Alles ist möglich

Ich denke an den allgemein gängigen Spruch: „Für unsere Kunden machen wir alles möglich.“ Wie oft haben wir das schon irgendwo gelesen oder gehört und, wie oft hat es der Realität entsprochen? Hier trifft es zu. Ein offenes Ohr hat Gaetano immer für alle seine Gäste und versucht ihre Wünsche zu realisieren. Wehe, es liegt (auch) seiner Meinung nach ein Grund vor. Mit diesem strengen Regiment hat der Gastronom still und heimlich sein Il Vespino Vecchio ein hohes Niveau geführt. Seine Meinung: „Wenn man jeden Tag ausgebucht ist und so viele Speisen an den Mann bzw. die Frau bringt, dann kann schon einmal etwas passieren. Das Wichtigste ist richtig zu reagieren und großzügig zu sein. Dann verzeihen die Gäste auch ein Faux pas. Trotzdem müssen wir uns bemühen die Qualität hoch zu halten. Einen ‚abgewanderten‘ Kunden und sein Vertrauen wieder zurück zu gewinnen ist sehr schwer. Daher überlegen wir uns ständig Neues. Viele der Grundzutaten importieren wir direkt aus Italien.“

Akribisch kontrolliert Gaetano, ob alles reibungslos läuft. Sollte ein Teller einmal nicht aufgegessen werden, dann darf er nicht in die Küche gebracht werden ohne, dass er ihn sieht. Mitunter scheut er sich nicht zu probieren, ob es eventuell einen geschmacklichen Grund geben könnte, dass nicht aufgegessen wurde.

Ein kulinarischer Auszug ...

Das Restaurant Il Vespino Vecchio ist auch mein persönliches Refugium, besonders tagsüber. Gut speisen ohne Hektik oder Stress - ein Bon Mot. Ich präsentiere hier einige Highlights (zur Orientierung schreiben wir auch die Preise dazu):

• Die selbstgemachten Ravioli sind das neue Highlight. Sie werden in verschiedenen Variationen offeriert, z. B. gefüllt mit Brasato-Füllung, mit Ziegenkäse oder Gorgonzola. Die Gnocchi sind deliziös (Foto 02)

• Das Thunfischsteak zart gebraten und mit schwarzem Veneto-Reis ummantelt, eine Delikatesse

• Das Thunfischtartar mit Avocado ist inzwischen ein Klassiker 

• Die Tintenfischnudeln aldente „schwarze Leidenschaft“

Vitello Tonato zart rosa, wie es sein muss (Foto 01)

• Ebenfalls neu sind die hausgemachten Gnocchi, fein abgeschmeckt

• Das feine zarte Steak zergeht auf der Zunge (verschiedene Variationen von 18,50 bis 22,50 Euro)

• Burata-Käse mit knusprig gebackenen chinesischen Nudeln und Gambas (14,50 Euro)

• Fleischtiger werden verzaubert mit dem Hirschbraten auf Merlotsauce garniert mit Pflaumen und Pinienkernen (24,50 Euro) oder den hausgemachten Papardelle mit Wildschweinragout (14,50 Euro)

Pizzen nach original neapolitanischer Art mit hochwertigen Zutaten belegt, große Auswahl (8,90 bis 14,60 Euro)

Himmliches Tiramisu - locker und zart, das Beste auf Gran Canaria! (Foto 03)

Fazit

Ein gemütlicher Rahmen in schönem Ambiente mit Stil. Ungewöhnliche Speisenkreationen, elegant präsentiert ohne dekadentem Schnickschnack. Erlesene Weinauswahl und faire Preise für die gebotene Qualität. Das Restaurant ist auch für Menschen mit Gehbehinderung ideal zu erreichen (direkt mit dem Auto zufahren und man wird auf Wunsch mit dem Rollstuhl von der Auffahrt abgeholt). Auch für Familien- und Firmenfeste ideal geeignet. 

Guten Appetit!  Julija Major

Kontakt Il Vespino Vecchio

c/Los Jasmines 4, E-35100 San Agustín, Gran Canaria
Geöffnet: Täglich von 12.30 bis 230 Uhr, Mo. von 17.30 bis 23.00 Uhr
Reservierungen erbeten unter der Rufnummer 673 323 827
www.ristorante-il-vespino-vecchio.com